Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Vermischte Gedichte.
Und kan sich kaum mehr regen:
Der säufft dem zu
Auf mein und du:
Der schwatzt von seinen kriegen/
der sitzt und weist
Wo er gereist/
Und scheut sich nicht zu lügen.

6.
Auch mir wird itzt
Der kopff erhitzt
O wein! von deinen gaben/
die zunge singt/
die seele springt/
Die füsse wollen draben:
Wohlan noch baß/
durch dieses glaß
Will ich auf dich itzt zielen/
du deutsches blut/
Laß mir ein gut
Rundadinella spielen!


An Salin.
U. G. B.
1.
SAlin ist neulich doctor worden/
Und hat sich nun so ausstaffirt/
Daß jeder seinen hohen orden
Beym ersten blick' an ihme spürt/
Zumahl da ein parücken-zopff
Recht [d]octer-mäßig ziert den kopff.
2. Dem
Z 2

Vermiſchte Gedichte.
Und kan ſich kaum mehr regen:
Der ſaͤufft dem zu
Auf mein und du:
Der ſchwatzt von ſeinen kriegen/
der ſitzt und weiſt
Wo er gereiſt/
Und ſcheut ſich nicht zu luͤgen.

6.
Auch mir wird itzt
Der kopff erhitzt
O wein! von deinen gaben/
die zunge ſingt/
die ſeele ſpringt/
Die fuͤſſe wollen draben:
Wohlan noch baß/
durch dieſes glaß
Will ich auf dich itzt zielen/
du deutſches blut/
Laß mir ein gut
Rundadinella ſpielen!


An Salin.
U. G. B.
1.
SAlin iſt neulich doctor worden/
Und hat ſich nun ſo ausſtaffirt/
Daß jeder ſeinen hohen orden
Beym erſten blick’ an ihme ſpuͤrt/
Zumahl da ein paruͤcken-zopff
Recht [d]octer-maͤßig ziert den kopff.
2. Dem
Z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="5">
            <pb facs="#f0357" n="355"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermi&#x017F;chte Gedichte.</hi> </fw><lb/>
            <l>Und kan &#x017F;ich kaum mehr regen:</l><lb/>
            <l>Der &#x017F;a&#x0364;ufft dem zu</l><lb/>
            <l>Auf mein und du:</l><lb/>
            <l>Der &#x017F;chwatzt von &#x017F;einen kriegen/</l><lb/>
            <l>der &#x017F;itzt und wei&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Wo er gerei&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;cheut &#x017F;ich nicht zu lu&#x0364;gen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <head> <hi rendition="#b">6.</hi> </head><lb/>
            <l>Auch mir wird itzt</l><lb/>
            <l>Der kopff erhitzt</l><lb/>
            <l>O wein! von deinen gaben/</l><lb/>
            <l>die zunge &#x017F;ingt/</l><lb/>
            <l>die &#x017F;eele &#x017F;pringt/</l><lb/>
            <l>Die fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e wollen draben:</l><lb/>
            <l>Wohlan noch baß/</l><lb/>
            <l>durch die&#x017F;es glaß</l><lb/>
            <l>Will ich auf dich itzt zielen/</l><lb/>
            <l>du deut&#x017F;ches blut/</l><lb/>
            <l>Laß mir ein gut</l><lb/>
            <l>Rundadinella &#x017F;pielen!</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">An Salin.<lb/>
U. G. B.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <head> <hi rendition="#b">1.</hi> </head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">S</hi>Alin i&#x017F;t neulich doctor worden/</l><lb/>
            <l>Und hat &#x017F;ich nun &#x017F;o aus&#x017F;taffirt/</l><lb/>
            <l>Daß jeder &#x017F;einen hohen orden</l><lb/>
            <l>Beym er&#x017F;ten blick&#x2019; an ihme &#x017F;pu&#x0364;rt/</l><lb/>
            <l>Zumahl da ein paru&#x0364;cken-zopff</l><lb/>
            <l>Recht <supplied>d</supplied>octer-ma&#x0364;ßig ziert den kopff.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">2. Dem</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0357] Vermiſchte Gedichte. Und kan ſich kaum mehr regen: Der ſaͤufft dem zu Auf mein und du: Der ſchwatzt von ſeinen kriegen/ der ſitzt und weiſt Wo er gereiſt/ Und ſcheut ſich nicht zu luͤgen. 6. Auch mir wird itzt Der kopff erhitzt O wein! von deinen gaben/ die zunge ſingt/ die ſeele ſpringt/ Die fuͤſſe wollen draben: Wohlan noch baß/ durch dieſes glaß Will ich auf dich itzt zielen/ du deutſches blut/ Laß mir ein gut Rundadinella ſpielen! An Salin. U. G. B. 1. SAlin iſt neulich doctor worden/ Und hat ſich nun ſo ausſtaffirt/ Daß jeder ſeinen hohen orden Beym erſten blick’ an ihme ſpuͤrt/ Zumahl da ein paruͤcken-zopff Recht docter-maͤßig ziert den kopff. 2. Dem Z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/357
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/357>, abgerufen am 12.05.2024.