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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Sinn-Gedichte.
Das verliebte Frauenzimmer.
C. H.
DAs frauen-zimmer ist viel fleischichter als wir/
Drum hat's zur fleisches-lust auch grössere begier.


Verschwiegene Liebe.
C. H.
EH dir ein mädgen soll ihr schönes reichthum zeigen/
So must du/ merck' es wohl/ vor lernen stille schwei-
gen.


Gemeine Liebe.
C. H.
EJn mägden/ das zu viel im lieben hat begriffen/
Jst wie ein meer/ auf dem ein jeder frey kan schiffen.


Die Mann-begierige Dorinde.
C. H.
DOrinde wär'st du arm/ so wär'st du höchst-beglückt/
Denn heut zu tage wird das armuht sehr gedrückt.
Auf
Sinn-Gedichte.
Das verliebte Frauenzimmer.
C. H.
DAs frauen-zimmer iſt viel fleiſchichter als wir/
Drum hat’s zur fleiſches-luſt auch groͤſſere begier.


Verſchwiegene Liebe.
C. H.
EH dir ein maͤdgen ſoll ihr ſchoͤnes reichthum zeigen/
So muſt du/ merck’ es wohl/ vor lernen ſtille ſchwei-
gen.


Gemeine Liebe.
C. H.
EJn maͤgden/ das zu viel im lieben hat begriffen/
Jſt wie ein meer/ auf dem ein jeder frey kan ſchiffen.


Die Mann-begierige Dorinde.
C. H.
DOrinde waͤr’ſt du arm/ ſo waͤr’ſt du hoͤchſt-begluͤckt/
Denn heut zu tage wird das armuht ſehr gedruͤckt.
Auf
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[276/0278] Sinn-Gedichte. Das verliebte Frauenzimmer. C. H. DAs frauen-zimmer iſt viel fleiſchichter als wir/ Drum hat’s zur fleiſches-luſt auch groͤſſere begier. Verſchwiegene Liebe. C. H. EH dir ein maͤdgen ſoll ihr ſchoͤnes reichthum zeigen/ So muſt du/ merck’ es wohl/ vor lernen ſtille ſchwei- gen. Gemeine Liebe. C. H. EJn maͤgden/ das zu viel im lieben hat begriffen/ Jſt wie ein meer/ auf dem ein jeder frey kan ſchiffen. Die Mann-begierige Dorinde. C. H. DOrinde waͤr’ſt du arm/ ſo waͤr’ſt du hoͤchſt-begluͤckt/ Denn heut zu tage wird das armuht ſehr gedruͤckt. Auf

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/278>, abgerufen am 12.05.2024.