Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
Sinn-Gedichte.
Auf ihre Schooß.
C. H.
MEin auge hat sich offt an deiner schooß vergnügt/
Weil sie am solchen ort' als wie Venedig liegt.


Jtem.
C. H.
ACh schönste lasse mich bey dir nur Doge seyn/
Und meine flammen sich mit deiner fluht vermählen/
Jch will die seele dir an statt des ringes weihn/
An mast und ruder soll es auch allhier nicht fehlen:
Die liebe führt das werck und zeigt mir schon die bahn/
Wie ich auf deiner see gen himmel fahren kan.


Heyraht.
C. H.
DJe heyraht ist ein rosen-strauch an dem sich manche
stechen/
Hingegen andre/ wenn's gelingt/ vergnügungs-blumen
brechen.


Auf ihr Bild.
C. H.
DEin bildniß gleichet dir/ du wieder deinem bilde:
Denn beyde führt ihr licht und schatten in dem schilde.
Auf
Sinn-Gedichte.
Auf ihre Schooß.
C. H.
MEin auge hat ſich offt an deiner ſchooß vergnuͤgt/
Weil ſie am ſolchen ort’ als wie Venedig liegt.


Jtem.
C. H.
ACh ſchoͤnſte laſſe mich bey dir nur Doge ſeyn/
Und meine flammen ſich mit deiner fluht vermaͤhlen/
Jch will die ſeele dir an ſtatt des ringes weihn/
An maſt und ruder ſoll es auch allhier nicht fehlen:
Die liebe fuͤhrt das werck und zeigt mir ſchon die bahn/
Wie ich auf deiner ſee gen himmel fahren kan.


Heyraht.
C. H.
DJe heyraht iſt ein roſen-ſtrauch an dem ſich manche
ſtechen/
Hingegen andre/ wenn’s gelingt/ vergnuͤgungs-blumen
brechen.


Auf ihr Bild.
C. H.
DEin bildniß gleichet dir/ du wieder deinem bilde:
Denn beyde fuͤhrt ihr licht und ſchatten in dem ſchilde.
Auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0274" n="272"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Sinn-Gedichte.</hi> </fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Auf ihre Schooß.<lb/>
C. H.</hi> </head><lb/>
            <lg>
              <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein auge hat &#x017F;ich offt an deiner &#x017F;chooß vergnu&#x0364;gt/</l><lb/>
              <l>Weil &#x017F;ie am &#x017F;olchen ort&#x2019; als wie Venedig liegt.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Jtem.<lb/>
C. H.</hi> </head><lb/>
            <lg>
              <l><hi rendition="#in">A</hi>Ch &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te la&#x017F;&#x017F;e mich bey dir nur Doge &#x017F;eyn/</l><lb/>
              <l>Und meine flammen &#x017F;ich mit deiner fluht verma&#x0364;hlen/</l><lb/>
              <l>Jch will die &#x017F;eele dir an &#x017F;tatt des ringes weihn/</l><lb/>
              <l>An ma&#x017F;t und ruder &#x017F;oll es auch allhier nicht fehlen:</l><lb/>
              <l>Die liebe fu&#x0364;hrt das werck und zeigt mir &#x017F;chon die bahn/</l><lb/>
              <l>Wie ich auf deiner &#x017F;ee gen himmel fahren kan.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Heyraht.<lb/>
C. H.</hi> </head><lb/>
            <lg>
              <l><hi rendition="#in">D</hi>Je heyraht i&#x017F;t ein ro&#x017F;en-&#x017F;trauch an dem &#x017F;ich manche</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;techen/</hi> </l><lb/>
              <l>Hingegen andre/ wenn&#x2019;s gelingt/ vergnu&#x0364;gungs-blumen</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">brechen.</hi> </l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Auf ihr Bild.<lb/>
C. H.</hi> </head><lb/>
            <lg>
              <l><hi rendition="#in">D</hi>Ein bildniß gleichet dir/ du wieder deinem bilde:</l><lb/>
              <l>Denn beyde fu&#x0364;hrt ihr licht und &#x017F;chatten in dem &#x017F;childe.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Auf</hi> </fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272/0274] Sinn-Gedichte. Auf ihre Schooß. C. H. MEin auge hat ſich offt an deiner ſchooß vergnuͤgt/ Weil ſie am ſolchen ort’ als wie Venedig liegt. Jtem. C. H. ACh ſchoͤnſte laſſe mich bey dir nur Doge ſeyn/ Und meine flammen ſich mit deiner fluht vermaͤhlen/ Jch will die ſeele dir an ſtatt des ringes weihn/ An maſt und ruder ſoll es auch allhier nicht fehlen: Die liebe fuͤhrt das werck und zeigt mir ſchon die bahn/ Wie ich auf deiner ſee gen himmel fahren kan. Heyraht. C. H. DJe heyraht iſt ein roſen-ſtrauch an dem ſich manche ſtechen/ Hingegen andre/ wenn’s gelingt/ vergnuͤgungs-blumen brechen. Auf ihr Bild. C. H. DEin bildniß gleichet dir/ du wieder deinem bilde: Denn beyde fuͤhrt ihr licht und ſchatten in dem ſchilde. Auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/274
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/274>, abgerufen am 22.11.2024.