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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Hochzeit-Gedichte.
31.
Denn der Herr Adam traff des Judens antrag gut/
Und baht/ wo künfftig er was brauchte von geschmeide/
Von draht und andern zeug' auch Veroneser seide/
Bey ihm zu kauffen ein/ dem Juden wuchs der muht/
Als ihm der handel nun war glücklich angegangen/
Und schwur/ die lebens-art nun anders anzufangen.
32.
Er wolte nicht so bald mehr ein Ebreer seyn:
Warff seinen rock hinweg/ dran tausend zotteln hungen/
Dieweil die schacherey so mühsam war gelungen/
Und ihm nicht überall der zweck getroffen ein;
Sprach: muß ich mich gleich itzt vor allen jungfern
schämen/
Will ich doch von euch zwey behertzten abschied nehmen.
33.
Und hiermit lebet stets in eurem handel wohl/
Jch wünsch' euch Abrahams und unsrer väter segen/
Vergnügung müsse sich mit euch zu bette legen/
Und fülle euer haus mit allen gütern voll.
Denckt/ wenn ihr künfftig hin einander werdet küssen/
Ein etwas mehrers wird denselben euch versüssen.
34.
Mein absehn mag hinfort auf andere bestehn/
Jch will nun in der welt von schachern stille schweigen/
Und bey den jungfern wird der wehrt aufs höchste stei-
gen/
Weil künfftig keine soll von mir so leer ausgehn/
Bin irgend einer ich itzund zunah getreten/
So sey es ihr hiermit auch wieder abgebeten.
Eines
Hochzeit-Gedichte.
31.
Denn der Herr Adam traff des Judens antrag gut/
Und baht/ wo kuͤnfftig er was brauchte von geſchmeide/
Von draht und andern zeug’ auch Veroneſer ſeide/
Bey ihm zu kauffen ein/ dem Juden wuchs der muht/
Als ihm der handel nun war gluͤcklich angegangen/
Und ſchwur/ die lebens-art nun anders anzufangen.
32.
Er wolte nicht ſo bald mehr ein Ebreer ſeyn:
Warff ſeinen rock hinweg/ dran tauſend zotteln hungen/
Dieweil die ſchacherey ſo muͤhſam war gelungen/
Und ihm nicht uͤberall der zweck getroffen ein;
Sprach: muß ich mich gleich itzt vor allen jungfern
ſchaͤmen/
Will ich doch von euch zwey behertzten abſchied nehmen.
33.
Und hiermit lebet ſtets in eurem handel wohl/
Jch wuͤnſch’ euch Abrahams und unſrer vaͤter ſegen/
Vergnuͤgung muͤſſe ſich mit euch zu bette legen/
Und fuͤlle euer haus mit allen guͤtern voll.
Denckt/ wenn ihr kuͤnfftig hin einander werdet kuͤſſen/
Ein etwas mehrers wird denſelben euch verſuͤſſen.
34.
Mein abſehn mag hinfort auf andere beſtehn/
Jch will nun in der welt von ſchachern ſtille ſchweigen/
Und bey den jungfern wird der wehrt aufs hoͤchſte ſtei-
gen/
Weil kuͤnfftig keine ſoll von mir ſo leer ausgehn/
Bin irgend einer ich itzund zunah getreten/
So ſey es ihr hiermit auch wieder abgebeten.
Eines
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[221/0223] Hochzeit-Gedichte. 31. Denn der Herr Adam traff des Judens antrag gut/ Und baht/ wo kuͤnfftig er was brauchte von geſchmeide/ Von draht und andern zeug’ auch Veroneſer ſeide/ Bey ihm zu kauffen ein/ dem Juden wuchs der muht/ Als ihm der handel nun war gluͤcklich angegangen/ Und ſchwur/ die lebens-art nun anders anzufangen. 32. Er wolte nicht ſo bald mehr ein Ebreer ſeyn: Warff ſeinen rock hinweg/ dran tauſend zotteln hungen/ Dieweil die ſchacherey ſo muͤhſam war gelungen/ Und ihm nicht uͤberall der zweck getroffen ein; Sprach: muß ich mich gleich itzt vor allen jungfern ſchaͤmen/ Will ich doch von euch zwey behertzten abſchied nehmen. 33. Und hiermit lebet ſtets in eurem handel wohl/ Jch wuͤnſch’ euch Abrahams und unſrer vaͤter ſegen/ Vergnuͤgung muͤſſe ſich mit euch zu bette legen/ Und fuͤlle euer haus mit allen guͤtern voll. Denckt/ wenn ihr kuͤnfftig hin einander werdet kuͤſſen/ Ein etwas mehrers wird denſelben euch verſuͤſſen. 34. Mein abſehn mag hinfort auf andere beſtehn/ Jch will nun in der welt von ſchachern ſtille ſchweigen/ Und bey den jungfern wird der wehrt aufs hoͤchſte ſtei- gen/ Weil kuͤnfftig keine ſoll von mir ſo leer ausgehn/ Bin irgend einer ich itzund zunah getreten/ So ſey es ihr hiermit auch wieder abgebeten. Eines

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/223>, abgerufen am 27.11.2024.