Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.Sinn-Gedichte. Petrus II. König in Portugall. ZEuch wider Franckreich aus/ und zeige mit der that/ Daß auch dein Portugall noch helden in sich hat; Man möchte sonst von dir in den Geschichten schreiben: Du köntest weiter nichts/ als brüder nur vertreiben. Wilhelmus III. König in Engelland. DEin eyfer/ den du trägst vor freyheit und altar/ Die kluge tapfferkeit/ die deine feinde schläget/ Und denn dein muth in unglück und gefahr/ Verdienen/ daß dein haupt drey Königs-cronen träget. Maria Königin in Engelland. ALs nacht und dunckelheit dein wesen noch bedeckt/ War deine tugend schon zu cronen auserkohren; Wie sehr dein vater sich durch eigne schuld befleckt/ So bleibt er doch berümt/ dieweil er dich gebohren. Ludovicus XIV. König in Franckreich. ES hält die schmeicheley dein thun vor meisterstücke/ Und nennet dich dadurch den grossen deiner zeit. Und freylich bistu groß an muth und an gelücke/ Und was am meisten gilt/ an ungerechtigkeit. Ludovicus Dauphin von Franckreich. DJß ist ein junger Mars/ der offt ins feld gerücket/ Und manchen festen platz von weiten angeblicket; Sein heldenmuth bezeigt/ daß nicht die meinung fehlt/ Wodurch man den Delphin zu zahmen fischen zehlt. Christianus V. König in Dennemarck. DU siehst/ wie Hercules/ anitzo unter zweyen/ Es lockt dich Leopold und Franckreichs schmeicheleyen; Doch läst du diese stehn/ und folgest jener bahn/ So bast du hier so viel als Hercules gethan. Ca-
Sinn-Gedichte. Petrus II. Koͤnig in Portugall. ZEuch wider Franckreich aus/ und zeige mit der that/ Daß auch dein Portugall noch helden in ſich hat; Man moͤchte ſonſt von dir in den Geſchichten ſchreiben: Du koͤnteſt weiter nichts/ als bruͤder nur vertreiben. Wilhelmus III. Koͤnig in Engelland. DEin eyfer/ den du traͤgſt vor freyheit und altar/ Die kluge tapfferkeit/ die deine feinde ſchlaͤget/ Und denn dein muth in ungluͤck und gefahr/ Verdienen/ daß dein haupt drey Koͤnigs-cronen traͤget. Maria Koͤnigin in Engelland. ALs nacht und dunckelheit dein weſen noch bedeckt/ War deine tugend ſchon zu cronen auserkohren; Wie ſehr dein vater ſich durch eigne ſchuld befleckt/ So bleibt er doch beruͤmt/ dieweil er dich gebohren. Ludovicus XIV. Koͤnig in Franckreich. ES haͤlt die ſchmeicheley dein thun vor meiſterſtuͤcke/ Und nennet dich dadurch den groſſen deiner zeit. Und freylich biſtu groß an muth und an geluͤcke/ Und was am meiſten gilt/ an ungerechtigkeit. Ludovicus Dauphin von Franckreich. DJß iſt ein junger Mars/ der offt ins feld geruͤcket/ Und manchen feſten platz von weiten angeblicket; Sein heldenmuth bezeigt/ daß nicht die meinung fehlt/ Wodurch man den Delphin zu zahmen fiſchen zehlt. Chriſtianus V. Koͤnig in Dennemarck. DU ſiehſt/ wie Hercules/ anitzo unter zweyen/ Es lockt dich Leopold und Franckreichs ſchmeicheleyen; Doch laͤſt du dieſe ſtehn/ und folgeſt jener bahn/ So baſt du hier ſo viel als Hercules gethan. Ca-
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Sinn-Gedichte.
Petrus II. Koͤnig in Portugall.
ZEuch wider Franckreich aus/ und zeige mit der that/
Daß auch dein Portugall noch helden in ſich hat;
Man moͤchte ſonſt von dir in den Geſchichten ſchreiben:
Du koͤnteſt weiter nichts/ als bruͤder nur vertreiben.
Wilhelmus III. Koͤnig in Engelland.
DEin eyfer/ den du traͤgſt vor freyheit und altar/
Die kluge tapfferkeit/ die deine feinde ſchlaͤget/
Und denn dein muth in ungluͤck und gefahr/
Verdienen/ daß dein haupt drey Koͤnigs-cronen traͤget.
Maria Koͤnigin in Engelland.
ALs nacht und dunckelheit dein weſen noch bedeckt/
War deine tugend ſchon zu cronen auserkohren;
Wie ſehr dein vater ſich durch eigne ſchuld befleckt/
So bleibt er doch beruͤmt/ dieweil er dich gebohren.
Ludovicus XIV. Koͤnig in Franckreich.
ES haͤlt die ſchmeicheley dein thun vor meiſterſtuͤcke/
Und nennet dich dadurch den groſſen deiner zeit.
Und freylich biſtu groß an muth und an geluͤcke/
Und was am meiſten gilt/ an ungerechtigkeit.
Ludovicus Dauphin von Franckreich.
DJß iſt ein junger Mars/ der offt ins feld geruͤcket/
Und manchen feſten platz von weiten angeblicket;
Sein heldenmuth bezeigt/ daß nicht die meinung fehlt/
Wodurch man den Delphin zu zahmen fiſchen zehlt.
Chriſtianus V. Koͤnig in Dennemarck.
DU ſiehſt/ wie Hercules/ anitzo unter zweyen/
Es lockt dich Leopold und Franckreichs ſchmeicheleyen;
Doch laͤſt du dieſe ſtehn/ und folgeſt jener bahn/
So baſt du hier ſo viel als Hercules gethan.
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Zitationshilfe: | Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/119>, abgerufen am 16.07.2024. |