Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Der Litteratenorden. Es hangen Orden aller Sorten In jedem Goldschmidsladen aus, Doch finden wir an allen Orten Nichts was da passt für uns heraus. Noch nie zu viel belohnet worden Ist unser geistig Eigenthum: So lasst uns stiften einen Orden Zu unsrer Freud' und unserm Ruhm. Ein rother Krebs am schwarzen Bande Mit goldenen Vergißnichtmein, Das soll im ganzen deutschen Lande Der Litteratenorden sein. Die erste Klasse wird bescheret,
Wenn einer weit auf Reisen war Und über Leipzig wiederkehret Gesund und frisch das nächste Jahr. Der Litteratenorden. Es hangen Orden aller Sorten In jedem Goldſchmidsladen aus, Doch finden wir an allen Orten Nichts was da paſſt für uns heraus. Noch nie zu viel belohnet worden Iſt unſer geiſtig Eigenthum: So laſſt uns ſtiften einen Orden Zu unſrer Freud' und unſerm Ruhm. Ein rother Krebs am ſchwarzen Bande Mit goldenen Vergißnichtmein, Das ſoll im ganzen deutſchen Lande Der Litteratenorden ſein. Die erſte Klaſſe wird beſcheret,
Wenn einer weit auf Reiſen war Und über Leipzig wiederkehret Geſund und friſch das nächſte Jahr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0159" n="141"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Litteratenorden.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Es hangen Orden aller Sorten</l><lb/> <l>In jedem Goldſchmidsladen aus,</l><lb/> <l>Doch finden wir an allen Orten</l><lb/> <l>Nichts was da paſſt für uns heraus.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Noch nie zu viel belohnet worden</l><lb/> <l>Iſt unſer geiſtig Eigenthum:</l><lb/> <l>So laſſt uns ſtiften einen Orden</l><lb/> <l>Zu unſrer Freud' und unſerm Ruhm.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Ein rother Krebs am ſchwarzen Bande</l><lb/> <l>Mit goldenen Vergißnichtmein,</l><lb/> <l>Das ſoll im ganzen deutſchen Lande</l><lb/> <l>Der Litteratenorden ſein.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Die erſte Klaſſe wird beſcheret,</l><lb/> <l>Wenn einer weit auf Reiſen war</l><lb/> <l>Und über Leipzig wiederkehret</l><lb/> <l>Geſund und friſch das nächſte Jahr.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0159]
Der Litteratenorden.
Es hangen Orden aller Sorten
In jedem Goldſchmidsladen aus,
Doch finden wir an allen Orten
Nichts was da paſſt für uns heraus.
Noch nie zu viel belohnet worden
Iſt unſer geiſtig Eigenthum:
So laſſt uns ſtiften einen Orden
Zu unſrer Freud' und unſerm Ruhm.
Ein rother Krebs am ſchwarzen Bande
Mit goldenen Vergißnichtmein,
Das ſoll im ganzen deutſchen Lande
Der Litteratenorden ſein.
Die erſte Klaſſe wird beſcheret,
Wenn einer weit auf Reiſen war
Und über Leipzig wiederkehret
Geſund und friſch das nächſte Jahr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |