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Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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so bringt Ihr ja den unschuldigen Brusson aufs Schaffot? fiel ihm die Scudery ins Wort. -- Unschuldig, erwiderte Miossens, unschuldig, mein Fräulein, nennt Ihr des verruchten Cardillac's Spießgesellen? der ihm beistand in seinen Thaten, der den Tod hundertmal verdient hat? Nein, in der That, der blutet mit Recht, und daß ich Euch, mein hochverehrtes Fräulein, den wahren Zusammenhang der Sache entdeckte, geschah in der Voraussetzung, daß Ihr, ohne mich in die Hände der Chambre ardente zu liefern, doch mein Geheimniß auf irgend eine Weise für Euren Schützling zu nützen verstehen würdet.

Die Scudery, im Innersten entzückt, ihre Ueberzeugung von Brusson's Unschuld auf solch entscheidende Weise bestätigt zu sehen, nahm gar keinen Anstand, dem Grafen, der Cardillac's Verbrechen ja schon kannte, Alles zu entdecken und ihn aufzufordern, sich mit ihr zu d'Andilly zu begeben. Dem sollte unter dem Siegel der Verschwiegenheit Alles entdeckt werden, der solle dann Rath ertheilen, was nun zu beginnen.

D'Andilly, nachdem die Scudery ihm Alles auf das Genaueste erzählt hatte, erkundigte sich nochmals nach den geringfügigsten Umständen. Insbesondere fragte er den Grafen Miossens, ob er auch die feste Ueberzeugung habe, daß er von Cardillac angefallen, und ob er Olivier Brusson als denjenigen würde wieder erkennen können, der den Leichnam fortgetragen. -- Außerdem, erwiderte Miossens, daß ich in der mondhellen Nacht den Gold-

so bringt Ihr ja den unschuldigen Brusson aufs Schaffot? fiel ihm die Scudery ins Wort. — Unschuldig, erwiderte Miossens, unschuldig, mein Fräulein, nennt Ihr des verruchten Cardillac's Spießgesellen? der ihm beistand in seinen Thaten, der den Tod hundertmal verdient hat? Nein, in der That, der blutet mit Recht, und daß ich Euch, mein hochverehrtes Fräulein, den wahren Zusammenhang der Sache entdeckte, geschah in der Voraussetzung, daß Ihr, ohne mich in die Hände der Chambre ardente zu liefern, doch mein Geheimniß auf irgend eine Weise für Euren Schützling zu nützen verstehen würdet.

Die Scudery, im Innersten entzückt, ihre Ueberzeugung von Brusson's Unschuld auf solch entscheidende Weise bestätigt zu sehen, nahm gar keinen Anstand, dem Grafen, der Cardillac's Verbrechen ja schon kannte, Alles zu entdecken und ihn aufzufordern, sich mit ihr zu d'Andilly zu begeben. Dem sollte unter dem Siegel der Verschwiegenheit Alles entdeckt werden, der solle dann Rath ertheilen, was nun zu beginnen.

D'Andilly, nachdem die Scudery ihm Alles auf das Genaueste erzählt hatte, erkundigte sich nochmals nach den geringfügigsten Umständen. Insbesondere fragte er den Grafen Miossens, ob er auch die feste Ueberzeugung habe, daß er von Cardillac angefallen, und ob er Olivier Brusson als denjenigen würde wieder erkennen können, der den Leichnam fortgetragen. — Außerdem, erwiderte Miossens, daß ich in der mondhellen Nacht den Gold-

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_scuderi_1910/102>, abgerufen am 22.11.2024.