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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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nicht so mit ganzer Seele dem herrlichen alten
Großonkel anhängen müssen, um nicht hocherfreut
zu seyn, daß er mich diesmal mitnehmen wolle.
Schon ziemlich geübt in derlei Geschäften, wie er sie
vorhatte, versprach ich mit tapferm Fleiß ihm alle
Mühe und Sorge abzunehmen. Andern Tages
saßen wir in tüchtige Pelze eingehüllt im Wagen
und fuhren durch dickes, den einbrechenden Winter
verkündendes Schneegestöber nach R..sitten. --
Unterwegs erzählte mir der Alte manches Wunder¬
liche von dem Freiherrn Roderich, der das Majorat
stiftete und ihn seines Jünglingsalters ungeachtet zu
seinem Justitiarius und Testamentsvollzieher er¬
nannte. Er sprach von dem rauhen, wilden We¬
sen, das der alte Herr gehabt, und das sich auf die
ganze Familie zu vererben schiene, da selbst der jetzi¬
ge Majoratsherr, den er als sanftmüthigen, bei¬
nahe weichlichen Jüngling gekannt, von Jahr zu
Jahr mehr davon ergriffen werde. Er schrieb mir
vor, wie ich mich keck und unbefangen betragen
müßte, um in des Freiherrn Augen was werth zu

nicht ſo mit ganzer Seele dem herrlichen alten
Großonkel anhaͤngen muͤſſen, um nicht hocherfreut
zu ſeyn, daß er mich diesmal mitnehmen wolle.
Schon ziemlich geuͤbt in derlei Geſchaͤften, wie er ſie
vorhatte, verſprach ich mit tapferm Fleiß ihm alle
Muͤhe und Sorge abzunehmen. Andern Tages
ſaßen wir in tuͤchtige Pelze eingehuͤllt im Wagen
und fuhren durch dickes, den einbrechenden Winter
verkuͤndendes Schneegeſtoͤber nach R..ſitten. —
Unterwegs erzaͤhlte mir der Alte manches Wunder¬
liche von dem Freiherrn Roderich, der das Majorat
ſtiftete und ihn ſeines Juͤnglingsalters ungeachtet zu
ſeinem Juſtitiarius und Teſtamentsvollzieher er¬
nannte. Er ſprach von dem rauhen, wilden We¬
ſen, das der alte Herr gehabt, und das ſich auf die
ganze Familie zu vererben ſchiene, da ſelbſt der jetzi¬
ge Majoratsherr, den er als ſanftmuͤthigen, bei¬
nahe weichlichen Juͤngling gekannt, von Jahr zu
Jahr mehr davon ergriffen werde. Er ſchrieb mir
vor, wie ich mich keck und unbefangen betragen
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[82/0090] nicht ſo mit ganzer Seele dem herrlichen alten Großonkel anhaͤngen muͤſſen, um nicht hocherfreut zu ſeyn, daß er mich diesmal mitnehmen wolle. Schon ziemlich geuͤbt in derlei Geſchaͤften, wie er ſie vorhatte, verſprach ich mit tapferm Fleiß ihm alle Muͤhe und Sorge abzunehmen. Andern Tages ſaßen wir in tuͤchtige Pelze eingehuͤllt im Wagen und fuhren durch dickes, den einbrechenden Winter verkuͤndendes Schneegeſtoͤber nach R..ſitten. — Unterwegs erzaͤhlte mir der Alte manches Wunder¬ liche von dem Freiherrn Roderich, der das Majorat ſtiftete und ihn ſeines Juͤnglingsalters ungeachtet zu ſeinem Juſtitiarius und Teſtamentsvollzieher er¬ nannte. Er ſprach von dem rauhen, wilden We¬ ſen, das der alte Herr gehabt, und das ſich auf die ganze Familie zu vererben ſchiene, da ſelbſt der jetzi¬ ge Majoratsherr, den er als ſanftmuͤthigen, bei¬ nahe weichlichen Juͤngling gekannt, von Jahr zu Jahr mehr davon ergriffen werde. Er ſchrieb mir vor, wie ich mich keck und unbefangen betragen muͤßte, um in des Freiherrn Augen was werth zu

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/90>, abgerufen am 25.11.2024.