zest? -- Du willst gewiß laboriren wie der alte Roderich? -- Nun, das werd' ich dir nächstens abfragen!" -- Der Alte hatte, wäh¬ rend V. dieses sprach, immer stärker und stärker gezittert, jetzt flog sein ganzer Körper von heillo¬ sem Krampf hin und hergeworfen, und er brach aus in ein gellendes, unverständiges Geplapper. V. schellte die Diener herauf. Man brachte Lich¬ ter, der Alte ließ nicht nach, wie ein willkührlos bewegtes Automat hob man ihn auf und brachte ihn in's Bette. Nachdem beinahe eine Stunde dieser heillose Zustand gedauert, verfiel er in tie¬ fer Ohnmacht ähnlichen Schlaf. Als er erwachte, verlangte er Wein zu trinken, und als man ihm diesen gereicht, trieb er den Diener, der bei ihm wachen wollte, fort und verschloß sich, wie ge¬ wöhnlich, in sein Zimmer. V. hatte wirklich be¬ schlossen, den Versuch anzustellen, in dem Augen¬ blick als er davon gegen Daniel sprach, wiewohl er sich selbst gestehen mußte, einmal, daß Daniel, vielleicht erst jetzt von seiner Mondsucht unterrich¬
zeſt? — Du willſt gewiß laboriren wie der alte Roderich? — Nun, das werd' ich dir naͤchſtens abfragen!“ — Der Alte hatte, waͤh¬ rend V. dieſes ſprach, immer ſtaͤrker und ſtaͤrker gezittert, jetzt flog ſein ganzer Koͤrper von heillo¬ ſem Krampf hin und hergeworfen, und er brach aus in ein gellendes, unverſtaͤndiges Geplapper. V. ſchellte die Diener herauf. Man brachte Lich¬ ter, der Alte ließ nicht nach, wie ein willkuͤhrlos bewegtes Automat hob man ihn auf und brachte ihn in's Bette. Nachdem beinahe eine Stunde dieſer heilloſe Zuſtand gedauert, verfiel er in tie¬ fer Ohnmacht aͤhnlichen Schlaf. Als er erwachte, verlangte er Wein zu trinken, und als man ihm dieſen gereicht, trieb er den Diener, der bei ihm wachen wollte, fort und verſchloß ſich, wie ge¬ woͤhnlich, in ſein Zimmer. V. hatte wirklich be¬ ſchloſſen, den Verſuch anzuſtellen, in dem Augen¬ blick als er davon gegen Daniel ſprach, wiewohl er ſich ſelbſt geſtehen mußte, einmal, daß Daniel, vielleicht erſt jetzt von ſeiner Mondſucht unterrich¬
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zeſt? — Du willſt gewiß laboriren wie der
alte Roderich? — Nun, das werd' ich dir
naͤchſtens abfragen!“ — Der Alte hatte, waͤh¬
rend V. dieſes ſprach, immer ſtaͤrker und ſtaͤrker
gezittert, jetzt flog ſein ganzer Koͤrper von heillo¬
ſem Krampf hin und hergeworfen, und er brach
aus in ein gellendes, unverſtaͤndiges Geplapper.
V. ſchellte die Diener herauf. Man brachte Lich¬
ter, der Alte ließ nicht nach, wie ein willkuͤhrlos
bewegtes Automat hob man ihn auf und brachte
ihn in's Bette. Nachdem beinahe eine Stunde
dieſer heilloſe Zuſtand gedauert, verfiel er in tie¬
fer Ohnmacht aͤhnlichen Schlaf. Als er erwachte,
verlangte er Wein zu trinken, und als man ihm
dieſen gereicht, trieb er den Diener, der bei ihm
wachen wollte, fort und verſchloß ſich, wie ge¬
woͤhnlich, in ſein Zimmer. V. hatte wirklich be¬
ſchloſſen, den Verſuch anzuſtellen, in dem Augen¬
blick als er davon gegen Daniel ſprach, wiewohl
er ſich ſelbſt geſtehen mußte, einmal, daß Daniel,
vielleicht erſt jetzt von ſeiner Mondſucht unterrich¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/236>, abgerufen am 23.11.2024.
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