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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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Stufen hölzern klapperten und dröhnten. -- Er¬
starrt stand Nathanael -- nur zu deutlich hatte
er gesehen, Olimpia's todterbleichtes Wachsge¬
sicht hatte keine Augen, statt ihrer schwarze Höhlen;
sie war eine leblose Puppe. Spalanzani wälzte
sich auf der Erde, Glasscherben hatten ihm Kopf,
Brust und Arm zerschnitten, wie aus Springquel¬
len strömte das Blut empor. Aber er raffte seine
Kräfte zusammen. -- "Ihm nach -- ihm nach,
was zauderst Du? -- Coppelius -- Cop¬
pelius
, mein bestes Automat hat er mir ge¬
raubt -- Zwanzig Jahre gearbeitet -- Leib
und Leben daran gesetzt -- das Räderwerk --
Sprache -- Gang -- mein -- die Augen -- die
Augen Dir gestohlen. -- Verdammter -- Ver¬
fluchter -- ihm nach -- hohl mir Olimpia --
da hast Du die Augen! --" Nun sah Natha¬
nael, wie ein Paar blutige Augen auf dem Bo¬
den liegend ihn anstarrten, die ergriff Spalan¬
zani mit der unverletzten Hand und warf sie
nach ihm, daß sie seine Brust trafen. -- Da

Stufen hoͤlzern klapperten und droͤhnten. — Er¬
ſtarrt ſtand Nathanael — nur zu deutlich hatte
er geſehen, Olimpia's todterbleichtes Wachsge¬
ſicht hatte keine Augen, ſtatt ihrer ſchwarze Hoͤhlen;
ſie war eine lebloſe Puppe. Spalanzani waͤlzte
ſich auf der Erde, Glasſcherben hatten ihm Kopf,
Bruſt und Arm zerſchnitten, wie aus Springquel¬
len ſtroͤmte das Blut empor. Aber er raffte ſeine
Kraͤfte zuſammen. — „Ihm nach — ihm nach,
was zauderſt Du? — CoppeliusCop¬
pelius
, mein beſtes Automat hat er mir ge¬
raubt — Zwanzig Jahre gearbeitet — Leib
und Leben daran geſetzt — das Raͤderwerk —
Sprache — Gang — mein — die Augen — die
Augen Dir geſtohlen. — Verdammter — Ver¬
fluchter — ihm nach — hohl mir Olimpia
da haſt Du die Augen! —“ Nun ſah Natha¬
nael, wie ein Paar blutige Augen auf dem Bo¬
den liegend ihn anſtarrten, die ergriff Spalan¬
zani mit der unverletzten Hand und warf ſie
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[72/0080] Stufen hoͤlzern klapperten und droͤhnten. — Er¬ ſtarrt ſtand Nathanael — nur zu deutlich hatte er geſehen, Olimpia's todterbleichtes Wachsge¬ ſicht hatte keine Augen, ſtatt ihrer ſchwarze Hoͤhlen; ſie war eine lebloſe Puppe. Spalanzani waͤlzte ſich auf der Erde, Glasſcherben hatten ihm Kopf, Bruſt und Arm zerſchnitten, wie aus Springquel¬ len ſtroͤmte das Blut empor. Aber er raffte ſeine Kraͤfte zuſammen. — „Ihm nach — ihm nach, was zauderſt Du? — Coppelius — Cop¬ pelius, mein beſtes Automat hat er mir ge¬ raubt — Zwanzig Jahre gearbeitet — Leib und Leben daran geſetzt — das Raͤderwerk — Sprache — Gang — mein — die Augen — die Augen Dir geſtohlen. — Verdammter — Ver¬ fluchter — ihm nach — hohl mir Olimpia — da haſt Du die Augen! —“ Nun ſah Natha¬ nael, wie ein Paar blutige Augen auf dem Bo¬ den liegend ihn anſtarrten, die ergriff Spalan¬ zani mit der unverletzten Hand und warf ſie nach ihm, daß ſie ſeine Bruſt trafen. — Da

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/80>, abgerufen am 27.11.2024.