überfiel die Christen mit verzweifelnder Wuth. Hichem an der Spitze rannte gegen Aguillar an, dieser nur leicht verletzt, kaum den Schmerz der Wunde fühlend, parirte geschickt den gewal¬ tigen Hieb und in demselben Augenblick lag auch Hichem mit gespaltenem Kopf zu seinen Füßen. Die Spanier drangen wüthend ein auf die ver¬ rätherischen Mohren, die bald heulend flohen und sich in ein steinernes Haus warfen, dessen Thor sie schnell verschlossen. Die Spanier stürmten heran, aber da regnete es Pfeile aus den Fen¬ stern, Aguillar befahl Feuerbrände hinein zu werfen. Schon loderten die Flammen aus dem Dache hoch auf, als durch den Donner des Ge¬ schützes eine wunderbare Stimme aus dem bren¬ nenden Gebäude erklang: Sanctus -- Sanctus Dominus deus Sabaoth. Julia -- Julia! rief Aguillar in trostlosem Schmerz, da öfne¬ ten sich die Pforten, und Julia im Gewande der Benedictiner-Nonne trat hervor mit starker Stimme singend: -- Sanctus -- Sanctus Dominus
deus
uͤberfiel die Chriſten mit verzweifelnder Wuth. Hichem an der Spitze rannte gegen Aguillar an, dieſer nur leicht verletzt, kaum den Schmerz der Wunde fuͤhlend, parirte geſchickt den gewal¬ tigen Hieb und in demſelben Augenblick lag auch Hichem mit geſpaltenem Kopf zu ſeinen Fuͤßen. Die Spanier drangen wuͤthend ein auf die ver¬ raͤtheriſchen Mohren, die bald heulend flohen und ſich in ein ſteinernes Haus warfen, deſſen Thor ſie ſchnell verſchloſſen. Die Spanier ſtuͤrmten heran, aber da regnete es Pfeile aus den Fen¬ ſtern, Aguillar befahl Feuerbraͤnde hinein zu werfen. Schon loderten die Flammen aus dem Dache hoch auf, als durch den Donner des Ge¬ ſchuͤtzes eine wunderbare Stimme aus dem bren¬ nenden Gebaͤude erklang: Sanctus — Sanctus Dominus deus Sabaoth. Julia — Julia! rief Aguillar in troſtloſem Schmerz, da oͤfne¬ ten ſich die Pforten, und Julia im Gewande der Benedictiner-Nonne trat hervor mit ſtarker Stimme ſingend: — Sanctus — Sanctus Dominus
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uͤberfiel die Chriſten mit verzweifelnder Wuth.
Hichem an der Spitze rannte gegen Aguillar
an, dieſer nur leicht verletzt, kaum den Schmerz
der Wunde fuͤhlend, parirte geſchickt den gewal¬
tigen Hieb und in demſelben Augenblick lag auch
Hichem mit geſpaltenem Kopf zu ſeinen Fuͤßen.
Die Spanier drangen wuͤthend ein auf die ver¬
raͤtheriſchen Mohren, die bald heulend flohen und
ſich in ein ſteinernes Haus warfen, deſſen Thor
ſie ſchnell verſchloſſen. Die Spanier ſtuͤrmten
heran, aber da regnete es Pfeile aus den Fen¬
ſtern, Aguillar befahl Feuerbraͤnde hinein zu
werfen. Schon loderten die Flammen aus dem
Dache hoch auf, als durch den Donner des Ge¬
ſchuͤtzes eine wunderbare Stimme aus dem bren¬
nenden Gebaͤude erklang: Sanctus — Sanctus
Dominus deus Sabaoth. Julia — Julia!
rief Aguillar in troſtloſem Schmerz, da oͤfne¬
ten ſich die Pforten, und Julia im Gewande
der Benedictiner-Nonne trat hervor mit ſtarker
Stimme ſingend: — Sanctus — Sanctus Dominus
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/326>, abgerufen am 02.05.2024.
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