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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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saubre Arbeit und priesen ihn laut. Nur ein
ältlicher, sonderbar gekleideter Mann sagte selbst
zu Hackerts Gemählden kein Wort, sondern
lächelte nur bedeutsam, wenn die Lobeserhebun¬
gen der Menge recht ausgelassen und toll daher
brausten. Berthold bemerkte deutlich, wie der
Fremde, als er vor seiner Landschaft stand, mit
einer Miene des tiefsten Bedauerns den Kopf
schüttelte und dann sich entfernen wollte. Ber¬
thold
etwas aufgebläht durch das allgemeine Lob,
das ihm zu Theil geworden, konnte sich des innern
Aergers über den Fremden nicht erwehren. Er
trat auf ihn zu und frug, indem er die Worte
schärfer betonte, als gerade nöthig. "Ihr scheint
mit dem Bilde nicht zufrieden, mein Herr, un¬
erachtet es doch wackre Künstler und Kenner
nicht ganz übel finden wollen? Sagt mir ge¬
fälligst, woran es liegt, damit ich die Fehler nach
Euerm gütigen Rath abändere und bessere." Mit
scharfem Blicke schaute der Fremde Berthold an,
und sprach sehr ernst: "Jüngling, aus Dir hätte

ſaubre Arbeit und prieſen ihn laut. Nur ein
aͤltlicher, ſonderbar gekleideter Mann ſagte ſelbſt
zu Hackerts Gemaͤhlden kein Wort, ſondern
laͤchelte nur bedeutſam, wenn die Lobeserhebun¬
gen der Menge recht ausgelaſſen und toll daher
brauſten. Berthold bemerkte deutlich, wie der
Fremde, als er vor ſeiner Landſchaft ſtand, mit
einer Miene des tiefſten Bedauerns den Kopf
ſchuͤttelte und dann ſich entfernen wollte. Ber¬
thold
etwas aufgeblaͤht durch das allgemeine Lob,
das ihm zu Theil geworden, konnte ſich des innern
Aergers uͤber den Fremden nicht erwehren. Er
trat auf ihn zu und frug, indem er die Worte
ſchaͤrfer betonte, als gerade noͤthig. „Ihr ſcheint
mit dem Bilde nicht zufrieden, mein Herr, un¬
erachtet es doch wackre Kuͤnſtler und Kenner
nicht ganz uͤbel finden wollen? Sagt mir ge¬
faͤlligſt, woran es liegt, damit ich die Fehler nach
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[250/0258] ſaubre Arbeit und prieſen ihn laut. Nur ein aͤltlicher, ſonderbar gekleideter Mann ſagte ſelbſt zu Hackerts Gemaͤhlden kein Wort, ſondern laͤchelte nur bedeutſam, wenn die Lobeserhebun¬ gen der Menge recht ausgelaſſen und toll daher brauſten. Berthold bemerkte deutlich, wie der Fremde, als er vor ſeiner Landſchaft ſtand, mit einer Miene des tiefſten Bedauerns den Kopf ſchuͤttelte und dann ſich entfernen wollte. Ber¬ thold etwas aufgeblaͤht durch das allgemeine Lob, das ihm zu Theil geworden, konnte ſich des innern Aergers uͤber den Fremden nicht erwehren. Er trat auf ihn zu und frug, indem er die Worte ſchaͤrfer betonte, als gerade noͤthig. „Ihr ſcheint mit dem Bilde nicht zufrieden, mein Herr, un¬ erachtet es doch wackre Kuͤnſtler und Kenner nicht ganz uͤbel finden wollen? Sagt mir ge¬ faͤlligſt, woran es liegt, damit ich die Fehler nach Euerm guͤtigen Rath abaͤndere und beſſere.“ Mit ſcharfem Blicke ſchaute der Fremde Berthold an, und ſprach ſehr ernſt: „Juͤngling, aus Dir haͤtte

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/258>, abgerufen am 25.11.2024.