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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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nach Haus -- warm ist das Bett, und Liebchen
wartet lange schon -- lange schon!" Da war es,
als stiege der Doktor auf einer unsichtbaren Lei¬
ter empor, und rausche nach dem Hahn durch das
Fenster, welches zugeschlagen wurde, daß es die
einsame Straße entlang klirrte und dröhnte. Alles
war im schwarzen Dunkel der Nacht verschwun¬
den und die Edelleute standen stumm und starr
vor Grausen und Entsetzen. Dieser Spuk, die
Ueberzeugung der Edelleute, daß die Gestalt, der
der teuflische Hahn vorleuchtete, niemand anders,
als der verrufene Doktor Trabacchio gewesen,
war für das geistliche Gericht, dem Alles zu
Ohren kam, genug, dem satanischen Wundermann
sorglich in aller Stille nachzuspüren. Man brachte
in der That heraus, daß in den Zimmern des
Doktors sich oft ein rother Hahn befand, mit
dem er auf wunderliche Weise zu sprechen und zu
disputiren schien, als sprächen Gelehrte über
zweifelhafte Gegenstände ihres Wissens. Das
geistliche Gericht war im Begriff den Doktor

nach Haus — warm iſt das Bett, und Liebchen
wartet lange ſchon — lange ſchon!“ Da war es,
als ſtiege der Doktor auf einer unſichtbaren Lei¬
ter empor, und rauſche nach dem Hahn durch das
Fenſter, welches zugeſchlagen wurde, daß es die
einſame Straße entlang klirrte und droͤhnte. Alles
war im ſchwarzen Dunkel der Nacht verſchwun¬
den und die Edelleute ſtanden ſtumm und ſtarr
vor Grauſen und Entſetzen. Dieſer Spuk, die
Ueberzeugung der Edelleute, daß die Geſtalt, der
der teufliſche Hahn vorleuchtete, niemand anders,
als der verrufene Doktor Trabacchio geweſen,
war fuͤr das geiſtliche Gericht, dem Alles zu
Ohren kam, genug, dem ſataniſchen Wundermann
ſorglich in aller Stille nachzuſpuͤren. Man brachte
in der That heraus, daß in den Zimmern des
Doktors ſich oft ein rother Hahn befand, mit
dem er auf wunderliche Weiſe zu ſprechen und zu
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[181/0189] nach Haus — warm iſt das Bett, und Liebchen wartet lange ſchon — lange ſchon!“ Da war es, als ſtiege der Doktor auf einer unſichtbaren Lei¬ ter empor, und rauſche nach dem Hahn durch das Fenſter, welches zugeſchlagen wurde, daß es die einſame Straße entlang klirrte und droͤhnte. Alles war im ſchwarzen Dunkel der Nacht verſchwun¬ den und die Edelleute ſtanden ſtumm und ſtarr vor Grauſen und Entſetzen. Dieſer Spuk, die Ueberzeugung der Edelleute, daß die Geſtalt, der der teufliſche Hahn vorleuchtete, niemand anders, als der verrufene Doktor Trabacchio geweſen, war fuͤr das geiſtliche Gericht, dem Alles zu Ohren kam, genug, dem ſataniſchen Wundermann ſorglich in aller Stille nachzuſpuͤren. Man brachte in der That heraus, daß in den Zimmern des Doktors ſich oft ein rother Hahn befand, mit dem er auf wunderliche Weiſe zu ſprechen und zu disputiren ſchien, als ſpraͤchen Gelehrte uͤber zweifelhafte Gegenſtaͤnde ihres Wiſſens. Das geiſtliche Gericht war im Begriff den Doktor

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/189>, abgerufen am 28.11.2024.