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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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tet. Ueber seine früheren Lebensverhältnisse
erzählte Denner so viel Sonderbares, daß man
es für das Erzeugniß wahnsinniger Ueberspannung
hätte halten müssen, wenn nicht durch die Erkun¬
digungen, die man in Neapel, seinem angeblichen
Geburtsort, einziehen ließ, alles bestätigt worden
wäre. Ein Auszug aus den von dem geistlichen
Gericht in Neapel verhandelten Akten ergab über
Denner's Herkunft folgende merkwürdige Um¬
stände.

Vor langen Jahren lebte in Neapel ein alter
wunderlicher Doktor, Trabacchio mit Namen,
den man seiner geheimnißvollen stets glücklichen
Curen wegen insgemein den Wunder-Doktor zu
nennen pflegte. Es schien, als wenn das Alter
nichts über ihn vermöge; denn er schritt rasch
und jugendlich daher, unerachtet mehrere Einge¬
borne ihm nachrechnen konnten, daß er an die
achtzig Jahre alt seyn müßte. Sein Gesicht war
auf eine seltsame grausige Weise verzerrt und
verschrumpft, und seinen Blick konnte man kaum

ohne

tet. Ueber ſeine fruͤheren Lebensverhaͤltniſſe
erzaͤhlte Denner ſo viel Sonderbares, daß man
es fuͤr das Erzeugniß wahnſinniger Ueberſpannung
haͤtte halten muͤſſen, wenn nicht durch die Erkun¬
digungen, die man in Neapel, ſeinem angeblichen
Geburtsort, einziehen ließ, alles beſtaͤtigt worden
waͤre. Ein Auszug aus den von dem geiſtlichen
Gericht in Neapel verhandelten Akten ergab uͤber
Denner's Herkunft folgende merkwuͤrdige Um¬
ſtaͤnde.

Vor langen Jahren lebte in Neapel ein alter
wunderlicher Doktor, Trabacchio mit Namen,
den man ſeiner geheimnißvollen ſtets gluͤcklichen
Curen wegen insgemein den Wunder-Doktor zu
nennen pflegte. Es ſchien, als wenn das Alter
nichts uͤber ihn vermoͤge; denn er ſchritt raſch
und jugendlich daher, unerachtet mehrere Einge¬
borne ihm nachrechnen konnten, daß er an die
achtzig Jahre alt ſeyn muͤßte. Sein Geſicht war
auf eine ſeltſame grauſige Weiſe verzerrt und
verſchrumpft, und ſeinen Blick konnte man kaum

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[176/0184] tet. Ueber ſeine fruͤheren Lebensverhaͤltniſſe erzaͤhlte Denner ſo viel Sonderbares, daß man es fuͤr das Erzeugniß wahnſinniger Ueberſpannung haͤtte halten muͤſſen, wenn nicht durch die Erkun¬ digungen, die man in Neapel, ſeinem angeblichen Geburtsort, einziehen ließ, alles beſtaͤtigt worden waͤre. Ein Auszug aus den von dem geiſtlichen Gericht in Neapel verhandelten Akten ergab uͤber Denner's Herkunft folgende merkwuͤrdige Um¬ ſtaͤnde. Vor langen Jahren lebte in Neapel ein alter wunderlicher Doktor, Trabacchio mit Namen, den man ſeiner geheimnißvollen ſtets gluͤcklichen Curen wegen insgemein den Wunder-Doktor zu nennen pflegte. Es ſchien, als wenn das Alter nichts uͤber ihn vermoͤge; denn er ſchritt raſch und jugendlich daher, unerachtet mehrere Einge¬ borne ihm nachrechnen konnten, daß er an die achtzig Jahre alt ſeyn muͤßte. Sein Geſicht war auf eine ſeltſame grauſige Weiſe verzerrt und verſchrumpft, und ſeinen Blick konnte man kaum ohne

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/184>, abgerufen am 29.11.2024.