doch nur durch die abscheulichsten Drohungen ge¬ zwungen mitzugehen, welches ich ewiglich bereuen werde. Wol mag es Sünde gewesen seyn, daß ich Dich, Du schändlicher Bösewicht! der gerech¬ ten Strafe entzogen habe; aber Gott im Himmel mag es mir nach seiner Langmuth verzeihen. Es war, als flehe in dem Augenblick meine Gior¬ gina um Dein Leben, da Du das ihrige erret¬ tet, und ich konnte nicht anders, als daß ich Dich mit Gefahr meines Lebens und meiner Ehre, ja das Wohl und Weh meines Weibes und meines Kindes auf's Spiel setzend, der Gefahr entriß. Denn sprich, was wäre aus mir, wenn man mich verwundet, ja was wäre aus meinem armen Weibe, meinem Knaben geworden, wenn man mich erschlagen unter Deiner verruchten Mör¬ derbande gefunden hätte? -- Aber sei überzeugt, daß, wenn Du die Gegend nicht verlässest, wenn nur ein einziger hier geschehener Raub, oder Mord mir kund wird, ich augenblicklich nach Fulda gehe und der Obrigkeit Deine Schlupfwinkel ver¬
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doch nur durch die abſcheulichſten Drohungen ge¬ zwungen mitzugehen, welches ich ewiglich bereuen werde. Wol mag es Suͤnde geweſen ſeyn, daß ich Dich, Du ſchaͤndlicher Boͤſewicht! der gerech¬ ten Strafe entzogen habe; aber Gott im Himmel mag es mir nach ſeiner Langmuth verzeihen. Es war, als flehe in dem Augenblick meine Gior¬ gina um Dein Leben, da Du das ihrige erret¬ tet, und ich konnte nicht anders, als daß ich Dich mit Gefahr meines Lebens und meiner Ehre, ja das Wohl und Weh meines Weibes und meines Kindes auf's Spiel ſetzend, der Gefahr entriß. Denn ſprich, was waͤre aus mir, wenn man mich verwundet, ja was waͤre aus meinem armen Weibe, meinem Knaben geworden, wenn man mich erſchlagen unter Deiner verruchten Moͤr¬ derbande gefunden haͤtte? — Aber ſei uͤberzeugt, daß, wenn Du die Gegend nicht verlaͤſſeſt, wenn nur ein einziger hier geſchehener Raub, oder Mord mir kund wird, ich augenblicklich nach Fulda gehe und der Obrigkeit Deine Schlupfwinkel ver¬
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doch nur durch die abſcheulichſten Drohungen ge¬
zwungen mitzugehen, welches ich ewiglich bereuen
werde. Wol mag es Suͤnde geweſen ſeyn, daß
ich Dich, Du ſchaͤndlicher Boͤſewicht! der gerech¬
ten Strafe entzogen habe; aber Gott im Himmel
mag es mir nach ſeiner Langmuth verzeihen. Es
war, als flehe in dem Augenblick meine Gior¬
gina um Dein Leben, da Du das ihrige erret¬
tet, und ich konnte nicht anders, als daß ich
Dich mit Gefahr meines Lebens und meiner
Ehre, ja das Wohl und Weh meines Weibes
und meines Kindes auf's Spiel ſetzend, der Gefahr
entriß. Denn ſprich, was waͤre aus mir, wenn
man mich verwundet, ja was waͤre aus meinem
armen Weibe, meinem Knaben geworden, wenn
man mich erſchlagen unter Deiner verruchten Moͤr¬
derbande gefunden haͤtte? — Aber ſei uͤberzeugt,
daß, wenn Du die Gegend nicht verlaͤſſeſt, wenn
nur ein einziger hier geſchehener Raub, oder Mord
mir kund wird, ich augenblicklich nach Fulda
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/137>, abgerufen am 25.11.2024.
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