Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Dem Peregrinus, so wie dem süßen Röschen, Alle glaubwürdige und sehr authentische Noti¬ Mag es nun aber auch bei dem geneigten Leser, Dem Peregrinus, ſo wie dem ſüßen Röschen, Alle glaubwürdige und ſehr authentiſche Noti¬ Mag es nun aber auch bei dem geneigten Leſer, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0252" n="247"/> <p>Dem Peregrinus, ſo wie dem ſüßen Röschen,<lb/> ſtrömte das Herz über, und Herr Peregrinus verließ<lb/> beim Einbruch der Nacht die enge Wohnung des<lb/> himmelhoch erfreuten Buchbinders und ſeiner guten<lb/> Alten, die vor lauter Wonne und Freude ein wenig<lb/> mehr ſchluchzten als gerade nöthig, als glücklicher,<lb/> ſeliger Bräutigam.</p><lb/> <p>Alle glaubwürdige und ſehr authentiſche Noti¬<lb/> zen, aus denen dieſe wunderſame Geſchichte entnom¬<lb/> men, ſtimmen darin überein, und der hundertjährige<lb/> Kalender beſtätiget es, daß gerade in der Nacht, da<lb/> Herr Peregrinus Tyß, als glücklicher Bräutigam nach<lb/> Hauſe kam, der Vollmond ſehr hell und freundlich<lb/> ſchien, ſo daß der ganze Roßmarkt ſich in ſeinem<lb/> Silberglanz gar anmuthig geputzt hatte. Natürlich<lb/> ſcheint es, daß Herr Peregrinus Tyß, ſtatt die<lb/> Ruhe zu ſuchen, ſich ins offene Fenſter legte, um,<lb/> wie es Liebenden ziemlich iſt und wohl anſteht, in<lb/> den Mond kuckend, noch ein wenig den Gedanken an<lb/> ſeine holde Geliebte nachzuhängen.</p><lb/> <p>Mag es nun aber auch bei dem geneigten Leſer,<lb/> vorzüglich aber bei den geneigten Leſerinnen, dem Herrn<lb/> Peregrinus Tyß zum offenbaren Nachtheil gereichen,<lb/> der Wahrheit muß ihr Recht geſchehen, und es darf<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0252]
Dem Peregrinus, ſo wie dem ſüßen Röschen,
ſtrömte das Herz über, und Herr Peregrinus verließ
beim Einbruch der Nacht die enge Wohnung des
himmelhoch erfreuten Buchbinders und ſeiner guten
Alten, die vor lauter Wonne und Freude ein wenig
mehr ſchluchzten als gerade nöthig, als glücklicher,
ſeliger Bräutigam.
Alle glaubwürdige und ſehr authentiſche Noti¬
zen, aus denen dieſe wunderſame Geſchichte entnom¬
men, ſtimmen darin überein, und der hundertjährige
Kalender beſtätiget es, daß gerade in der Nacht, da
Herr Peregrinus Tyß, als glücklicher Bräutigam nach
Hauſe kam, der Vollmond ſehr hell und freundlich
ſchien, ſo daß der ganze Roßmarkt ſich in ſeinem
Silberglanz gar anmuthig geputzt hatte. Natürlich
ſcheint es, daß Herr Peregrinus Tyß, ſtatt die
Ruhe zu ſuchen, ſich ins offene Fenſter legte, um,
wie es Liebenden ziemlich iſt und wohl anſteht, in
den Mond kuckend, noch ein wenig den Gedanken an
ſeine holde Geliebte nachzuhängen.
Mag es nun aber auch bei dem geneigten Leſer,
vorzüglich aber bei den geneigten Leſerinnen, dem Herrn
Peregrinus Tyß zum offenbaren Nachtheil gereichen,
der Wahrheit muß ihr Recht geſchehen, und es darf
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |