Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822."Geschäften, und wage viel dabei, doch für -- Hier gäb' es nun für einen tüchtigen hand¬ »Geſchäften, und wage viel dabei, doch für — Hier gäb' es nun für einen tüchtigen hand¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0244" n="239"/> »Geſchäften, und wage viel dabei, doch für<lb/> »meinen lieben Schutzherrn thue ich alles, als<lb/><hi rendition="#c">Euer dienſtwilligſter<lb/> Meiſter Floh.</hi></p><lb/> <p>— Hier gäb' es nun für einen tüchtigen hand¬<lb/> feſten Romanſchreiber, der mit ſtarker, kielbewaffne¬<lb/> ter Hand alles menſchliche Thun und Treiben zuſam¬<lb/> menarbeitet nach Herzens Luſt, die erwünſchteſte Ge¬<lb/> legenheit, den heilloſen Unterſchied zwiſchen Verliebt¬<lb/> ſeyn und Lieben, nachdem ſolcher theoretiſch genugſam<lb/> abgehandelt, praktiſch darzuthun durch Peregrinus<lb/> Beiſpiel. Viel ließe ſich da ſagen vom ſinnlichen<lb/> Triebe, von dem Fluch der Erbſünde und von dem<lb/> himmliſchen Prometheusfunken, der in der Liebe die<lb/> wahrhafte Geiſtergemeinſchaft des diverſen Geſchlechts<lb/> entzündet, die den eigentlichen nothwendigen Dualis¬<lb/> mus der Natur bildet. Sollte nun auch beſagter<lb/> Prometheusfunken nebenher die Fackel des Ehegottes<lb/> anſtecken, wie ein tüchtiges hellbrennendes Wirth¬<lb/> ſchaftslicht, bei dem es ſich gut leſen, ſchreiben, ſtrik¬<lb/> ken, nähen läßt, ſollte auch eine fröhliche Nachkom¬<lb/> menſchaft ſich eben ſo gut die Mäulchen gelegentlich<lb/> mit Kirſchmuß beſchmieren, als jede andere, ſo iſt<lb/> das hienieden nun einmal nicht anders. Ueberdem<lb/> nimmt ſich eine ſolche himmliſche Liebe als erhabene<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [239/0244]
»Geſchäften, und wage viel dabei, doch für
»meinen lieben Schutzherrn thue ich alles, als
Euer dienſtwilligſter
Meiſter Floh.
— Hier gäb' es nun für einen tüchtigen hand¬
feſten Romanſchreiber, der mit ſtarker, kielbewaffne¬
ter Hand alles menſchliche Thun und Treiben zuſam¬
menarbeitet nach Herzens Luſt, die erwünſchteſte Ge¬
legenheit, den heilloſen Unterſchied zwiſchen Verliebt¬
ſeyn und Lieben, nachdem ſolcher theoretiſch genugſam
abgehandelt, praktiſch darzuthun durch Peregrinus
Beiſpiel. Viel ließe ſich da ſagen vom ſinnlichen
Triebe, von dem Fluch der Erbſünde und von dem
himmliſchen Prometheusfunken, der in der Liebe die
wahrhafte Geiſtergemeinſchaft des diverſen Geſchlechts
entzündet, die den eigentlichen nothwendigen Dualis¬
mus der Natur bildet. Sollte nun auch beſagter
Prometheusfunken nebenher die Fackel des Ehegottes
anſtecken, wie ein tüchtiges hellbrennendes Wirth¬
ſchaftslicht, bei dem es ſich gut leſen, ſchreiben, ſtrik¬
ken, nähen läßt, ſollte auch eine fröhliche Nachkom¬
menſchaft ſich eben ſo gut die Mäulchen gelegentlich
mit Kirſchmuß beſchmieren, als jede andere, ſo iſt
das hienieden nun einmal nicht anders. Ueberdem
nimmt ſich eine ſolche himmliſche Liebe als erhabene
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