Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Dummheit verblieben, als Leuwenhöck, doch meinte Peregrinus vergalt Gleiches mit Gleichem; in¬ Swammerdamm schlug die Augen nieder, räusper¬ Dummheit verblieben, als Leuwenhöck, doch meinte Peregrinus vergalt Gleiches mit Gleichem; in¬ Swammerdamm ſchlug die Augen nieder, räusper¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0222" n="217"/> Dummheit verblieben, als Leuwenhöck, doch meinte<lb/> er, daß in Peregrinus Innerm durchaus die Spur lie¬<lb/> gen müſſe, die zur Entdeckung jenes Geheimniſſes<lb/> führe. Dieſe Spur wollte er nun geſchickt aus dem<lb/> Unwiſſenden herauslocken und ihn dann mit Leuwen¬<lb/> höcks Hülfe, um den Beſitz des unſchätzbaren Klei¬<lb/> nods bringen, noch ehe er deſſen Werth erkannt.<lb/> Swammerdamm war überzeugt, daß der Talisman<lb/> des Herrn Peregrinus Tyß ganz dem Reiche des wei¬<lb/> ſen Salomo gleich zu achten, da er, wie dieſer, dem,<lb/> der ihn beſitze, die vollkommene Herrſchaft über das<lb/> Geiſterreich verleihe.</p><lb/> <p>Peregrinus vergalt Gleiches mit Gleichem; in¬<lb/> dem er den alten Herrn Swammerdamm, der ihn<lb/> zu myſtifiziren ſich mühte, ſelbſt myſtifizirte. Geſchickt<lb/> wußte er in ſolchen verblümten Redensarten zu ant¬<lb/> worten, daß Swammerdamm befürchten mußte, die<lb/> Weihe habe bereits begonnen, und ihm werde ſich bald<lb/> das Geheimniß erſchließen, das zu enthüllen keiner<lb/> von beiden, weder er noch Leuwenhöck vermocht. —</p><lb/> <p>Swammerdamm ſchlug die Augen nieder, räusper¬<lb/> te ſich, und ſtotterte unverſtändliche Worte heraus;<lb/> der Mann befand ſich wirklich in gar übler Lage, ſeine<lb/> Gedanken ſchnurrten beſtändig durcheinander: Teu¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [217/0222]
Dummheit verblieben, als Leuwenhöck, doch meinte
er, daß in Peregrinus Innerm durchaus die Spur lie¬
gen müſſe, die zur Entdeckung jenes Geheimniſſes
führe. Dieſe Spur wollte er nun geſchickt aus dem
Unwiſſenden herauslocken und ihn dann mit Leuwen¬
höcks Hülfe, um den Beſitz des unſchätzbaren Klei¬
nods bringen, noch ehe er deſſen Werth erkannt.
Swammerdamm war überzeugt, daß der Talisman
des Herrn Peregrinus Tyß ganz dem Reiche des wei¬
ſen Salomo gleich zu achten, da er, wie dieſer, dem,
der ihn beſitze, die vollkommene Herrſchaft über das
Geiſterreich verleihe.
Peregrinus vergalt Gleiches mit Gleichem; in¬
dem er den alten Herrn Swammerdamm, der ihn
zu myſtifiziren ſich mühte, ſelbſt myſtifizirte. Geſchickt
wußte er in ſolchen verblümten Redensarten zu ant¬
worten, daß Swammerdamm befürchten mußte, die
Weihe habe bereits begonnen, und ihm werde ſich bald
das Geheimniß erſchließen, das zu enthüllen keiner
von beiden, weder er noch Leuwenhöck vermocht. —
Swammerdamm ſchlug die Augen nieder, räusper¬
te ſich, und ſtotterte unverſtändliche Worte heraus;
der Mann befand ſich wirklich in gar übler Lage, ſeine
Gedanken ſchnurrten beſtändig durcheinander: Teu¬
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