fallt zurück in Eure Rolle! -- Ihr seyd des Pabstes Liebling?"
Dem hochheiligen Statthalter des Herrn hat es gefallen, mich seines Blicks zu wür¬ digen. -- Ich habe ihn verehrt im Staube, wie es der Würde, die ihm die ewige Macht verlieh, als sie himmlisch reine Tugend be¬ währt fand in seinem Innern, geziemt.
"Nun, Du ganz würdiger Vasall an dem Thron des dreifach gekrönten, Du wirst tapfer thun, was deines Amtes ist! -- Aber glaube mir, der jetzige Statthalter des Herrn ist ein Kleinod der Tugend gegen Alexander den sechsten, und da magst Du Dich viel¬ leicht doch verrechnet haben! -- Doch -- spiele deine Rolle -- ausgespielt ist bald, was munter und lustig begann. -- Lebt wohl, mein sehr ehrwürdiger Herr!"
Mit gellendem Hohngelächter sprang der Abbate von dannen, erstarrt blieb ich stehen. Hielt ich seine letzte Aeußerung mit meinen eignen Bemerkungen über den Pabst
fallt zuruͤck in Eure Rolle! — Ihr ſeyd des Pabſtes Liebling?“
Dem hochheiligen Statthalter des Herrn hat es gefallen, mich ſeines Blicks zu wuͤr¬ digen. — Ich habe ihn verehrt im Staube, wie es der Wuͤrde, die ihm die ewige Macht verlieh, als ſie himmliſch reine Tugend be¬ waͤhrt fand in ſeinem Innern, geziemt.
„Nun, Du ganz wuͤrdiger Vaſall an dem Thron des dreifach gekroͤnten, Du wirſt tapfer thun, was deines Amtes iſt! — Aber glaube mir, der jetzige Statthalter des Herrn iſt ein Kleinod der Tugend gegen Alexander den ſechſten, und da magſt Du Dich viel¬ leicht doch verrechnet haben! — Doch — ſpiele deine Rolle — ausgeſpielt iſt bald, was munter und luſtig begann. — Lebt wohl, mein ſehr ehrwuͤrdiger Herr!“
Mit gellendem Hohngelaͤchter ſprang der Abbate von dannen, erſtarrt blieb ich ſtehen. Hielt ich ſeine letzte Aeußerung mit meinen eignen Bemerkungen uͤber den Pabſt
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fallt zuruͤck in Eure Rolle! — Ihr ſeyd des
Pabſtes Liebling?“
Dem hochheiligen Statthalter des Herrn
hat es gefallen, mich ſeines Blicks zu wuͤr¬
digen. — Ich habe ihn verehrt im Staube,
wie es der Wuͤrde, die ihm die ewige Macht
verlieh, als ſie himmliſch reine Tugend be¬
waͤhrt fand in ſeinem Innern, geziemt.
„Nun, Du ganz wuͤrdiger Vaſall an dem
Thron des dreifach gekroͤnten, Du wirſt tapfer
thun, was deines Amtes iſt! — Aber glaube
mir, der jetzige Statthalter des Herrn iſt
ein Kleinod der Tugend gegen Alexander
den ſechſten, und da magſt Du Dich viel¬
leicht doch verrechnet haben! — Doch —
ſpiele deine Rolle — ausgeſpielt iſt bald,
was munter und luſtig begann. — Lebt wohl,
mein ſehr ehrwuͤrdiger Herr!“
Mit gellendem Hohngelaͤchter ſprang
der Abbate von dannen, erſtarrt blieb ich
ſtehen. Hielt ich ſeine letzte Aeußerung mit
meinen eignen Bemerkungen uͤber den Pabſt
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/275>, abgerufen am 23.11.2024.
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