übend, hinbringen. Doch nicht fremdem Staat soll unser Ländlein anheim fallen. Jener Francesko, den der Graf Filippo S. erzogen, ist mein Sohn. Ich war es, der auf wilder Flucht ihn in der Höhle zurückließ wo ihn der Graf fand. Auf dem elfen¬ beinernen Becher der bei ihm stand, ist un¬ ser Wappen geschnitzt, doch noch mehr als das schützt des Jünglings Bildung, die ihn als aus unserer Familie abstammend, getreu¬ lich bezeichnet, vor jedem Irrthum. Nimm, mein Bruder Zenobio! den Jüngling als Dei¬ nen Sohn auf, und er sey Dein Nachfolger!" -- Zenobio's Zweifel, ob der Jüngling Francesko in rechtmäßiger Ehe erzeugt sey, wurden durch die von dem Pabst sanktionir¬ te Adoptionsurkunde, die ich auswirkte, ge¬ hoben, und so geschah es, daß meines Soh¬ nes sündhaftes, ehebrecherisches Leben ende¬ te und er bald in rechtmäßiger Ehe einen Sohn erzeugte, den er Paolo Francesko nannte. -- Gewuchert hat der verbrecheri¬
uͤbend, hinbringen. Doch nicht fremdem Staat ſoll unſer Laͤndlein anheim fallen. Jener Francesko, den der Graf Filippo S. erzogen, iſt mein Sohn. Ich war es, der auf wilder Flucht ihn in der Hoͤhle zuruͤckließ wo ihn der Graf fand. Auf dem elfen¬ beinernen Becher der bei ihm ſtand, iſt un¬ ſer Wappen geſchnitzt, doch noch mehr als das ſchuͤtzt des Juͤnglings Bildung, die ihn als aus unſerer Familie abſtammend, getreu¬ lich bezeichnet, vor jedem Irrthum. Nimm, mein Bruder Zenobio! den Juͤngling als Dei¬ nen Sohn auf, und er ſey Dein Nachfolger!“ — Zenobio's Zweifel, ob der Juͤngling Francesko in rechtmaͤßiger Ehe erzeugt ſey, wurden durch die von dem Pabſt ſanktionir¬ te Adoptionsurkunde, die ich auswirkte, ge¬ hoben, und ſo geſchah es, daß meines Soh¬ nes ſuͤndhaftes, ehebrecheriſches Leben ende¬ te und er bald in rechtmaͤßiger Ehe einen Sohn erzeugte, den er Paolo Francesko nannte. — Gewuchert hat der verbrecheri¬
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uͤbend, hinbringen. Doch nicht fremdem
Staat ſoll unſer Laͤndlein anheim fallen.
Jener Francesko, den der Graf Filippo S.
erzogen, iſt mein Sohn. Ich war es, der
auf wilder Flucht ihn in der Hoͤhle zuruͤckließ
wo ihn der Graf fand. Auf dem elfen¬
beinernen Becher der bei ihm ſtand, iſt un¬
ſer Wappen geſchnitzt, doch noch mehr als
das ſchuͤtzt des Juͤnglings Bildung, die ihn
als aus unſerer Familie abſtammend, getreu¬
lich bezeichnet, vor jedem Irrthum. Nimm,
mein Bruder Zenobio! den Juͤngling als Dei¬
nen Sohn auf, und er ſey Dein Nachfolger!“
— Zenobio's Zweifel, ob der Juͤngling
Francesko in rechtmaͤßiger Ehe erzeugt ſey,
wurden durch die von dem Pabſt ſanktionir¬
te Adoptionsurkunde, die ich auswirkte, ge¬
hoben, und ſo geſchah es, daß meines Soh¬
nes ſuͤndhaftes, ehebrecheriſches Leben ende¬
te und er bald in rechtmaͤßiger Ehe einen
Sohn erzeugte, den er Paolo Francesko
nannte. — Gewuchert hat der verbrecheri¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/242>, abgerufen am 24.11.2024.
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