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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Der Dolch ging mitten durch das Herz,
Entsezlich anzuschaun!
Die Augen starrten himmelwärts,
Und blickten Furcht und Graun.

Sein Grab ragt an der Kirchhofmaur.
Der Landmann, der es sieht,
Wenns Abend wird, fühlt kalten Schaur,
Und schlägt ein Kreuz, und flieht.
Auch pflegt er, bis die Hahnen krähn,
Den Blutdolch in der Brust,
Mit glühnden Augen umzugehn,
Wie männiglich bewusst.

Das

Der Dolch ging mitten durch das Herz,
Entſezlich anzuſchaun!
Die Augen ſtarrten himmelwärts,
Und blickten Furcht und Graun.

Sein Grab ragt an der Kirchhofmaur.
Der Landmann, der es ſieht,
Wenns Abend wird, fühlt kalten Schaur,
Und ſchlägt ein Kreuz, und flieht.
Auch pflegt er, bis die Hahnen krähn,
Den Blutdolch in der Bruſt,
Mit glühnden Augen umzugehn,
Wie männiglich bewuſst.

Das
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[7/0047] Der Dolch ging mitten durch das Herz, Entſezlich anzuſchaun! Die Augen ſtarrten himmelwärts, Und blickten Furcht und Graun. Sein Grab ragt an der Kirchhofmaur. Der Landmann, der es ſieht, Wenns Abend wird, fühlt kalten Schaur, Und ſchlägt ein Kreuz, und flieht. Auch pflegt er, bis die Hahnen krähn, Den Blutdolch in der Bruſt, Mit glühnden Augen umzugehn, Wie männiglich bewuſst. Das

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/47>, abgerufen am 21.11.2024.