Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Kein Tanz, kein Spiel behagt' ihr mehr. Kein Abendroth, kein West; Das Dörfchen dünkt ihr freudenleer, Die Flur ein Otternnest. Ein melancholisch Heimchen zirpt Vor ihrer Kammerthür; Das Leichhuhn schreit. Ach Gott! sie stirbt, Des Dorfes beste Zier. Die dumpfe Todtenklocke schallt Drauf in das Dorf. Man bringt Den Sarg daher. Der Küster wallt Der Bahre vor, und singt. Der Pfarrer hält ihr den Sermon, Und wünscht dem Schatten Ruh, Der diesem Jammerthal' entflohn, Und klagt und weint dazu. Man pflanzt ein Kreuz, mit Flittergold
Bekränzet, auf ihr Grab; Und auf den frischen Hügel rollt So manche Thrän' hinab. Es
Kein Tanz, kein Spiel behagt' ihr mehr. Kein Abendroth, kein Weſt; Das Dörfchen dünkt ihr freudenleer, Die Flur ein Otternneſt. Ein melancholiſch Heimchen zirpt Vor ihrer Kammerthür; Das Leichhuhn ſchreit. Ach Gott! ſie ſtirbt, Des Dorfes beſte Zier. Die dumpfe Todtenklocke ſchallt Drauf in das Dorf. Man bringt Den Sarg daher. Der Küſter wallt Der Bahre vor, und ſingt. Der Pfarrer hält ihr den Sermon, Und wünſcht dem Schatten Ruh, Der dieſem Jammerthal' entflohn, Und klagt und weint dazu. Man pflanzt ein Kreuz, mit Flittergold
Bekränzet, auf ihr Grab; Und auf den friſchen Hügel rollt So manche Thrän' hinab. Es
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Kein Tanz, kein Spiel behagt' ihr mehr.
Kein Abendroth, kein Weſt;
Das Dörfchen dünkt ihr freudenleer,
Die Flur ein Otternneſt.
Ein melancholiſch Heimchen zirpt
Vor ihrer Kammerthür;
Das Leichhuhn ſchreit. Ach Gott! ſie ſtirbt,
Des Dorfes beſte Zier.
Die dumpfe Todtenklocke ſchallt
Drauf in das Dorf. Man bringt
Den Sarg daher. Der Küſter wallt
Der Bahre vor, und ſingt.
Der Pfarrer hält ihr den Sermon,
Und wünſcht dem Schatten Ruh,
Der dieſem Jammerthal' entflohn,
Und klagt und weint dazu.
Man pflanzt ein Kreuz, mit Flittergold
Bekränzet, auf ihr Grab;
Und auf den friſchen Hügel rollt
So manche Thrän' hinab.
Es
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