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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Erd' und Himmel entfloh, als ich dich, Dafne, sah;
Als dein purpurner Mund schüchtern mir lächelte,
Als dein athmender Busen
Meinen Blicken entgegen stieg.
Unbekanntes Gefühl bebte zum erstenmal
Durch mein jugendlich Herz; froh wie Anakreon,
Goss ich Flammen der Seele
In mein zitterndes Saitenspiel.
Eine Nachtigall flog, als ich mein erstes Lied,
Süsse Liebe, dir sang, flötend um mich herum;
Und es taumelten Blüten
Auf mein lispelndes Spiel herab.
Seit ich Dafnen erblickt, raucht kein vergossenes
Blut durch meinen Gesang, spend' ich den Königen
Keinen schmeichelnden Lorber,
Sing' ich Mädchen und Mädchenkuss.

Elegie
Erd' und Himmel entfloh, als ich dich, Dafne, ſah;
Als dein purpurner Mund ſchüchtern mir lächelte,
Als dein athmender Buſen
Meinen Blicken entgegen ſtieg.
Unbekanntes Gefühl bebte zum erſtenmal
Durch mein jugendlich Herz; froh wie Anakreon,
Goſs ich Flammen der Seele
In mein zitterndes Saitenſpiel.
Eine Nachtigall flog, als ich mein erſtes Lied,
Süſſe Liebe, dir ſang, flötend um mich herum;
Und es taumelten Blüten
Auf mein liſpelndes Spiel herab.
Seit ich Dafnen erblickt, raucht kein vergoſſenes
Blut durch meinen Geſang, ſpend' ich den Königen
Keinen ſchmeichelnden Lorber,
Sing' ich Mädchen und Mädchenkuſs.

Elegie
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[187/0227] Erd' und Himmel entfloh, als ich dich, Dafne, ſah; Als dein purpurner Mund ſchüchtern mir lächelte, Als dein athmender Buſen Meinen Blicken entgegen ſtieg. Unbekanntes Gefühl bebte zum erſtenmal Durch mein jugendlich Herz; froh wie Anakreon, Goſs ich Flammen der Seele In mein zitterndes Saitenſpiel. Eine Nachtigall flog, als ich mein erſtes Lied, Süſſe Liebe, dir ſang, flötend um mich herum; Und es taumelten Blüten Auf mein liſpelndes Spiel herab. Seit ich Dafnen erblickt, raucht kein vergoſſenes Blut durch meinen Geſang, ſpend' ich den Königen Keinen ſchmeichelnden Lorber, Sing' ich Mädchen und Mädchenkuſs. Elegie

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/227>, abgerufen am 21.11.2024.