Lasset keine Nachtigall Unbehorcht verstummen, Keine Bien' im Frühlingsthal Unbelauscht entsummen. Schmeckt, so lang' es Gott erlaubt, Kuss und süsse Trauben, Bis der Tod, der alles raubt, Kommt, auch sie zu rauben.
Unserm schlummernden Gebein, Von dem Tod' umdüstert, Duftet nicht der Rosenhain, Der am Grabe flüstert, Tönet nicht der Wonneklang Angestossner Becher, Noch der frohe Rundgesang Weinbelaubter Zecher.
An
M
Laſſet keine Nachtigall Unbehorcht verſtummen, Keine Bien' im Frühlingsthal Unbelauſcht entſummen. Schmeckt, ſo lang' es Gott erlaubt, Kuſs und ſüſſe Trauben, Bis der Tod, der alles raubt, Kommt, auch ſie zu rauben.
Unſerm ſchlummernden Gebein, Von dem Tod' umdüſtert, Duftet nicht der Roſenhain, Der am Grabe flüſtert, Tönet nicht der Wonneklang Angeſtoſsner Becher, Noch der frohe Rundgeſang Weinbelaubter Zecher.
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[177/0217]
Laſſet keine Nachtigall
Unbehorcht verſtummen,
Keine Bien' im Frühlingsthal
Unbelauſcht entſummen.
Schmeckt, ſo lang' es Gott erlaubt,
Kuſs und ſüſſe Trauben,
Bis der Tod, der alles raubt,
Kommt, auch ſie zu rauben.
Unſerm ſchlummernden Gebein,
Von dem Tod' umdüſtert,
Duftet nicht der Roſenhain,
Der am Grabe flüſtert,
Tönet nicht der Wonneklang
Angeſtoſsner Becher,
Noch der frohe Rundgeſang
Weinbelaubter Zecher.
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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/217>, abgerufen am 19.07.2024.
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