Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Dann trink' ich, wie ein Götterkind, Die Erde wär' ein Jammerthal, Voll Grillenfang und Gicht, Wüchs' uns zur Lindrung unsrer Qual Der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, Schafft Erd' und Himmel um, Und zaubert jeden Erdensohn Stracks in Elisium. Er ist die wahre Panacee,
Verjüngt des Alten Blut, Verscheuchet Hirn- und Magenweh, Und was er weiter thut. Drum lebe das gelobte Land, Das uns den Wein erzog! Der Winzer, der ihn pflanzt' und band, Der Winzer lebe hoch! Und
Dann trink' ich, wie ein Götterkind, Die Erde wär' ein Jammerthal, Voll Grillenfang und Gicht, Wüchſ' uns zur Lindrung unſrer Qual Der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, Schafft Erd' und Himmel um, Und zaubert jeden Erdenſohn Stracks in Eliſium. Er iſt die wahre Panacee,
Verjüngt des Alten Blut, Verſcheuchet Hirn- und Magenweh, Und was er weiter thut. Drum lebe das gelobte Land, Das uns den Wein erzog! Der Winzer, der ihn pflanzt' und band, Der Winzer lebe hoch! Und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0203" n="163"/> <l>Dann trink' ich, wie ein Götterkind,</l><lb/> <l>Die volle Flaſche leer,</l><lb/> <l>Daſs Glut mir durch die Adern rinnt,</l><lb/> <l>Und tauml', und fodre mehr.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Die Erde wär' ein Jammerthal,</l><lb/> <l>Voll Grillenfang und Gicht,</l><lb/> <l>Wüchſ' uns zur Lindrung unſrer Qual</l><lb/> <l>Der edle Rheinwein nicht.</l><lb/> <l>Der hebt den Bettler auf den Thron,</l><lb/> <l>Schafft Erd' und Himmel um,</l><lb/> <l>Und zaubert jeden Erdenſohn</l><lb/> <l>Stracks in Eliſium.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Er iſt die wahre Panacee,</l><lb/> <l>Verjüngt des Alten Blut,</l><lb/> <l>Verſcheuchet Hirn- und Magenweh,</l><lb/> <l>Und was er weiter thut.</l><lb/> <l>Drum lebe das gelobte Land,</l><lb/> <l>Das uns den Wein erzog!</l><lb/> <l>Der Winzer, der ihn pflanzt' und band,</l><lb/> <l>Der Winzer lebe hoch!</l><lb/> </lg> <fw place="bottom" type="catch">Und<lb/></fw> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [163/0203]
Dann trink' ich, wie ein Götterkind,
Die volle Flaſche leer,
Daſs Glut mir durch die Adern rinnt,
Und tauml', und fodre mehr.
Die Erde wär' ein Jammerthal,
Voll Grillenfang und Gicht,
Wüchſ' uns zur Lindrung unſrer Qual
Der edle Rheinwein nicht.
Der hebt den Bettler auf den Thron,
Schafft Erd' und Himmel um,
Und zaubert jeden Erdenſohn
Stracks in Eliſium.
Er iſt die wahre Panacee,
Verjüngt des Alten Blut,
Verſcheuchet Hirn- und Magenweh,
Und was er weiter thut.
Drum lebe das gelobte Land,
Das uns den Wein erzog!
Der Winzer, der ihn pflanzt' und band,
Der Winzer lebe hoch!
Und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/203 |
Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/203>, abgerufen am 19.07.2024. |