Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Da rief sie: Rettet mich, ihr Götter! Die Thörin die! Zeus winkt, und starre Lorberblätter Umfliegen sie. Ihr Füsschen, sonst so niedlich, wurzelt Im Boden fest; Apollo kömmt herangepurzelt, Und schreiet: Pest! Dann lehnt er seine feuchten Wangen Ans grüne Holz: Jüngst eine Nimfe, sein Verlangen, Der Nimfen Stolz! Er girrt ein Weilchen, sinnt, und pflücket
Sich einen Kranz, Der seine blonde Scheitel schmücket Bei Spiel und Tanz. Du
Da rief ſie: Rettet mich, ihr Götter! Die Thörin die! Zeus winkt, und ſtarre Lorberblätter Umfliegen ſie. Ihr Füſschen, ſonſt ſo niedlich, wurzelt Im Boden feſt; Apollo kömmt herangepurzelt, Und ſchreiet: Peſt! Dann lehnt er ſeine feuchten Wangen Ans grüne Holz: Jüngſt eine Nimfe, ſein Verlangen, Der Nimfen Stolz! Er girrt ein Weilchen, ſinnt, und pflücket
Sich einen Kranz‚ Der ſeine blonde Scheitel ſchmücket Bei Spiel und Tanz. Du
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Da rief ſie: Rettet mich, ihr Götter!
Die Thörin die!
Zeus winkt, und ſtarre Lorberblätter
Umfliegen ſie.
Ihr Füſschen, ſonſt ſo niedlich, wurzelt
Im Boden feſt;
Apollo kömmt herangepurzelt,
Und ſchreiet: Peſt!
Dann lehnt er ſeine feuchten Wangen
Ans grüne Holz:
Jüngſt eine Nimfe, ſein Verlangen,
Der Nimfen Stolz!
Er girrt ein Weilchen, ſinnt, und pflücket
Sich einen Kranz‚
Der ſeine blonde Scheitel ſchmücket
Bei Spiel und Tanz.
Du
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/132>, abgerufen am 16.02.2025. |