Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Und diese Todtenklage, sie ruht nicht aus,
Die Zeit doch heilt. Die Himmlischen sind jetzt stark,
Sind schnell. Nimmt denn nicht schon ihr altes
Freudiges Recht die Natur sich wieder?
Sieh! eh noch unser Hügel, o Liebe, sinkt,
Geschieht's und ja! noch siehet mein sterblich Lied
Den Tag, der, Diotima! nächst den
Göttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.

Und dieſe Todtenklage, ſie ruht nicht aus,
Die Zeit doch heilt. Die Himmliſchen ſind jetzt ſtark,
Sind ſchnell. Nimmt denn nicht ſchon ihr altes
Freudiges Recht die Natur ſich wieder?
Sieh! eh noch unſer Huͤgel, o Liebe, ſinkt,
Geſchieht's und ja! noch ſiehet mein ſterblich Lied
Den Tag, der, Diotima! naͤchſt den
Goͤttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0087" n="79"/>
          <lg n="5">
            <l>Und die&#x017F;e Todtenklage, &#x017F;ie ruht nicht aus,</l><lb/>
            <l>Die Zeit doch heilt. Die Himmli&#x017F;chen &#x017F;ind jetzt &#x017F;tark,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Sind &#x017F;chnell. Nimmt denn nicht &#x017F;chon ihr altes</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Freudiges Recht die Natur &#x017F;ich wieder?</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Sieh! eh noch un&#x017F;er Hu&#x0364;gel, o Liebe, &#x017F;inkt,</l><lb/>
            <l>Ge&#x017F;chieht's und ja! noch &#x017F;iehet mein &#x017F;terblich Lied</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Den Tag, der, Diotima! na&#x0364;ch&#x017F;t den</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Go&#x0364;ttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <l/>
        </lg>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0087] Und dieſe Todtenklage, ſie ruht nicht aus, Die Zeit doch heilt. Die Himmliſchen ſind jetzt ſtark, Sind ſchnell. Nimmt denn nicht ſchon ihr altes Freudiges Recht die Natur ſich wieder? Sieh! eh noch unſer Huͤgel, o Liebe, ſinkt, Geſchieht's und ja! noch ſiehet mein ſterblich Lied Den Tag, der, Diotima! naͤchſt den Goͤttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/87
Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/87>, abgerufen am 23.11.2024.