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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Denn, wie aus dem Gewölke Dein Blitz, so kommt
Von ihm, was Dein ist, siehe! so zeugt von ihm,
Was Du gebeutst, und aus Saturnus
Frieden ist jegliche Macht erwachsen.
Und hab' ich erst am Herzen Lebendiges
Gefühlt und dämmert, was Du gestaltetest.
Und war in ihrer Wiege mir in
Wonne die wechselnde Zeit entschlummert:
Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hör' ich Dich,
Den weisen Meister, welcher, wie wir, ein Sohn
Der Zeit, Gesetze giebt und, was die
Heilige Dämmerung birgt, verkündet.

Denn, wie aus dem Gewoͤlke Dein Blitz, ſo kommt
Von ihm, was Dein iſt, ſiehe! ſo zeugt von ihm,
Was Du gebeutſt, und aus Saturnus
Frieden iſt jegliche Macht erwachſen.
Und hab' ich erſt am Herzen Lebendiges
Gefuͤhlt und daͤmmert, was Du geſtalteteſt.
Und war in ihrer Wiege mir in
Wonne die wechſelnde Zeit entſchlummert:
Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hoͤr' ich Dich,
Den weiſen Meiſter, welcher, wie wir, ein Sohn
Der Zeit, Geſetze giebt und, was die
Heilige Daͤmmerung birgt, verkuͤndet.

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[32/0040] Denn, wie aus dem Gewoͤlke Dein Blitz, ſo kommt Von ihm, was Dein iſt, ſiehe! ſo zeugt von ihm, Was Du gebeutſt, und aus Saturnus Frieden iſt jegliche Macht erwachſen. Und hab' ich erſt am Herzen Lebendiges Gefuͤhlt und daͤmmert, was Du geſtalteteſt. Und war in ihrer Wiege mir in Wonne die wechſelnde Zeit entſchlummert: Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hoͤr' ich Dich, Den weiſen Meiſter, welcher, wie wir, ein Sohn Der Zeit, Geſetze giebt und, was die Heilige Daͤmmerung birgt, verkuͤndet.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/40>, abgerufen am 26.04.2024.