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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Empedokles.
Was heilst du denn, Unmächtiger, ihn nicht?
Manes.
Wie ist's mit uns? siehst du es so gewiß?
Empedokles.
Das sage du mir, der du Alles siehst!
Manes.
Laß still uns seyn, o Sohn! und immer lernen.
Empedokles.
Du lehrtest mich; heut lerne du von mir.
Manes.
Hast du nicht alles mir gesagt?
Empedokles.
O nein!
Manes.
So gehst du nun?
Empedokles.
Noch geh' ich nicht, o Alter!
Von dieser grünen, guten Erde soll
Mein Auge mir nicht ohne Freude scheiden.
Und denken möcht ich noch vergangner Zeit,
Der Freunde meiner Jugend noch, der theuern,
Die fern in Hellas frohen Städten sind,
Des Bruders auch, der mir geflucht -- so mußt'
Es werden. -- Laß mich izt; wenn dort der Tag
Hinunter ist, so siehest du mich wieder.


Empedokles.
Was heilſt du denn, Unmaͤchtiger, ihn nicht?
Manes.
Wie iſt's mit uns? ſiehſt du es ſo gewiß?
Empedokles.
Das ſage du mir, der du Alles ſiehſt!
Manes.
Laß ſtill uns ſeyn, o Sohn! und immer lernen.
Empedokles.
Du lehrteſt mich; heut lerne du von mir.
Manes.
Haſt du nicht alles mir geſagt?
Empedokles.
O nein!
Manes.
So gehſt du nun?
Empedokles.
Noch geh' ich nicht, o Alter!
Von dieſer gruͤnen, guten Erde ſoll
Mein Auge mir nicht ohne Freude ſcheiden.
Und denken moͤcht ich noch vergangner Zeit,
Der Freunde meiner Jugend noch, der theuern,
Die fern in Hellas frohen Staͤdten ſind,
Des Bruders auch, der mir geflucht — ſo mußt'
Es werden. — Laß mich izt; wenn dort der Tag
Hinunter iſt, ſo ſieheſt du mich wieder.


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[226/0234] Empedokles. Was heilſt du denn, Unmaͤchtiger, ihn nicht? Manes. Wie iſt's mit uns? ſiehſt du es ſo gewiß? Empedokles. Das ſage du mir, der du Alles ſiehſt! Manes. Laß ſtill uns ſeyn, o Sohn! und immer lernen. Empedokles. Du lehrteſt mich; heut lerne du von mir. Manes. Haſt du nicht alles mir geſagt? Empedokles. O nein! Manes. So gehſt du nun? Empedokles. Noch geh' ich nicht, o Alter! Von dieſer gruͤnen, guten Erde ſoll Mein Auge mir nicht ohne Freude ſcheiden. Und denken moͤcht ich noch vergangner Zeit, Der Freunde meiner Jugend noch, der theuern, Die fern in Hellas frohen Staͤdten ſind, Des Bruders auch, der mir geflucht — ſo mußt' Es werden. — Laß mich izt; wenn dort der Tag Hinunter iſt, ſo ſieheſt du mich wieder.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/234>, abgerufen am 25.11.2024.