Johann Gottfried, Hoche: Vertraute Briefe über die jetzige abentheuerliche Lesesucht. Hannover, 1794.Sie hätte: so hätte ich mich genannt. Lesen sie nur um weiser und tugendhaf- Sie haͤtte: ſo haͤtte ich mich genannt. Leſen ſie nur um weiſer und tugendhaf- <TEI> <text> <back> <div n="1"> <p><pb facs="#f0148" n="148"/> Sie haͤtte: ſo haͤtte ich mich genannt.<lb/> Jch bitte ſie‟</p><lb/> <p>Leſen ſie nur um weiſer und tugendhaf-<lb/> ter zu werden, oder auch um ſich ein un-<lb/> ſchuldiges Vergnuͤgen zu machen, nur<lb/> nicht auf Unkoſten ihrer Tugend, ih-<lb/> rer Ruhe und Geſundheit. Leſen ſie<lb/> nicht jeden Roman, nicht jede Ritter-<lb/> geſchichte, die Zeiten ſind zorbei; leſen<lb/> ſie nichts wodurch ſie gegen irgend eine<lb/> ihrer Pflichten gleichguͤltig werden koͤnn-<lb/> ten. Auf ihnen beruhet die Hoffnung<lb/> alles haͤuslichen und oͤffentlichen Gluͤcks.<lb/> Beherzigen ſie dieſe hohe Beſtimmung,<lb/> und dann haben ſie auf die Achtung<lb/> und Liebe eines jeden rechtſchaffnen<lb/> Mannes ein gegruͤndetes Recht.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </back> </text> </TEI> [148/0148]
Sie haͤtte: ſo haͤtte ich mich genannt.
Jch bitte ſie‟
Leſen ſie nur um weiſer und tugendhaf-
ter zu werden, oder auch um ſich ein un-
ſchuldiges Vergnuͤgen zu machen, nur
nicht auf Unkoſten ihrer Tugend, ih-
rer Ruhe und Geſundheit. Leſen ſie
nicht jeden Roman, nicht jede Ritter-
geſchichte, die Zeiten ſind zorbei; leſen
ſie nichts wodurch ſie gegen irgend eine
ihrer Pflichten gleichguͤltig werden koͤnn-
ten. Auf ihnen beruhet die Hoffnung
alles haͤuslichen und oͤffentlichen Gluͤcks.
Beherzigen ſie dieſe hohe Beſtimmung,
und dann haben ſie auf die Achtung
und Liebe eines jeden rechtſchaffnen
Mannes ein gegruͤndetes Recht.
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