Unsre Zeit scheint sich durch eine so große und ausgebreitete Re- volution in Ansehung der Gärten auszuzeichnen, als noch niemals war. Ich werde die Fortgänge der schönen Gartenkunst sowohl, als auch alle Veränderungen, die sie betreffen, künftig im Gartenkalender be- richten; man wird darinn unter einem besondern Abschnitt Nachträge zu diesem Werke finden.
Einer der schätzbarsten Vortheile, die ich dieser Theorie verdanke, ist die Ehre der Bekanntschaft mit vielen Höfen, mit vielen Personen vom ersten Stande, und von den ersten Verdiensten. Die mancher- ley Beweise des Wohlwollens und der Gefälligkeit, womit man mich auf meinen Gartenreisen überall aufzunehmen gewürdigt hat, verlan- gen hier noch meine ehrerbietigste und wärmste Dankbarkeit. Diese huldreiche und gütige Aufnahme bin ich freylich mehr dem Gegenstande, der die Fürsten, den Adel und alle Freunde der schönen Natur so nahe interessirt, als der Behandlung schuldig; sie hat indessen nicht wenig meinen Eifer belebt, um die Gartenkunst so weit dem Ziel ihrer Aus- bildung entgegen zu führen, als es meine Kräfte und unser Zeitalter verstatten.
Theorie
Vorbericht.
Unſre Zeit ſcheint ſich durch eine ſo große und ausgebreitete Re- volution in Anſehung der Gaͤrten auszuzeichnen, als noch niemals war. Ich werde die Fortgaͤnge der ſchoͤnen Gartenkunſt ſowohl, als auch alle Veraͤnderungen, die ſie betreffen, kuͤnftig im Gartenkalender be- richten; man wird darinn unter einem beſondern Abſchnitt Nachtraͤge zu dieſem Werke finden.
Einer der ſchaͤtzbarſten Vortheile, die ich dieſer Theorie verdanke, iſt die Ehre der Bekanntſchaft mit vielen Hoͤfen, mit vielen Perſonen vom erſten Stande, und von den erſten Verdienſten. Die mancher- ley Beweiſe des Wohlwollens und der Gefaͤlligkeit, womit man mich auf meinen Gartenreiſen uͤberall aufzunehmen gewuͤrdigt hat, verlan- gen hier noch meine ehrerbietigſte und waͤrmſte Dankbarkeit. Dieſe huldreiche und guͤtige Aufnahme bin ich freylich mehr dem Gegenſtande, der die Fuͤrſten, den Adel und alle Freunde der ſchoͤnen Natur ſo nahe intereſſirt, als der Behandlung ſchuldig; ſie hat indeſſen nicht wenig meinen Eifer belebt, um die Gartenkunſt ſo weit dem Ziel ihrer Aus- bildung entgegen zu fuͤhren, als es meine Kraͤfte und unſer Zeitalter verſtatten.
Theorie
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[VIII/0008]
Vorbericht.
Unſre Zeit ſcheint ſich durch eine ſo große und ausgebreitete Re-
volution in Anſehung der Gaͤrten auszuzeichnen, als noch niemals war.
Ich werde die Fortgaͤnge der ſchoͤnen Gartenkunſt ſowohl, als auch
alle Veraͤnderungen, die ſie betreffen, kuͤnftig im Gartenkalender be-
richten; man wird darinn unter einem beſondern Abſchnitt Nachtraͤge
zu dieſem Werke finden.
Einer der ſchaͤtzbarſten Vortheile, die ich dieſer Theorie verdanke,
iſt die Ehre der Bekanntſchaft mit vielen Hoͤfen, mit vielen Perſonen
vom erſten Stande, und von den erſten Verdienſten. Die mancher-
ley Beweiſe des Wohlwollens und der Gefaͤlligkeit, womit man mich
auf meinen Gartenreiſen uͤberall aufzunehmen gewuͤrdigt hat, verlan-
gen hier noch meine ehrerbietigſte und waͤrmſte Dankbarkeit. Dieſe
huldreiche und guͤtige Aufnahme bin ich freylich mehr dem Gegenſtande,
der die Fuͤrſten, den Adel und alle Freunde der ſchoͤnen Natur ſo nahe
intereſſirt, als der Behandlung ſchuldig; ſie hat indeſſen nicht wenig
meinen Eifer belebt, um die Gartenkunſt ſo weit dem Ziel ihrer Aus-
bildung entgegen zu fuͤhren, als es meine Kraͤfte und unſer Zeitalter
verſtatten.
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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig, 1785, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst5_1785/8>, abgerufen am 24.11.2024.
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