Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.von Gärten. die linke stößt eine künstliche Partie vom Garten, in welchen man auch aus dem herr-schaftlichen Hause über eine Brücke den Eingang nehmen kann. Diese Partie, die aus den Fenstern des Wohngebäudes übersehen wird, besteht aus Rasenstücken, Va- sen mit halb erhobenen Figuren geziert, stehenden und liegenden Statüen, und vor- nehmlich einem schönen Pavillon, der sich rund, hoch, und heiter durch Fenster, Glas- thüren und Vergoldungen, mit ionischen Säulen erhebt. Auf beyden Seiten laufen von ihm zwey schattigte Bogengänge ab, an deren Ende zwo gartenmäßige Statüen, Pomona und Bachus, stehen. Nicht weit von ihnen nach der südlichen Gegend liegen die Glashäufer, worinn eine Menge von Ananas, Weintrauben und andern feinen Früchten vortrefflich getrieben werden. Und von diesen reichen Magazinen des Nachtisches geht man zwischen Obstbäumen bald in die Spatziergänge über, die an diesem obern Rande des Parks laufen. Er ist vor dem Eingange auf beyden Sei- ten des herrschaftlichen Wohngebäudes noch mit artigen Landhäusern und kleinen Gär- ten eingefaßt, die Privatpersonen aus Hamburg gehören, die durch die Annehm- lichkeit des Orts gelockt wurden, sich hier für die Ergötzungen des Landlebens anzubauen. Das Wohngebäude ist mit einem kleinen fließenden Wasser umgeben, das einen An D d 3
von Gaͤrten. die linke ſtoͤßt eine kuͤnſtliche Partie vom Garten, in welchen man auch aus dem herr-ſchaftlichen Hauſe uͤber eine Bruͤcke den Eingang nehmen kann. Dieſe Partie, die aus den Fenſtern des Wohngebaͤudes uͤberſehen wird, beſteht aus Raſenſtuͤcken, Va- ſen mit halb erhobenen Figuren geziert, ſtehenden und liegenden Statuͤen, und vor- nehmlich einem ſchoͤnen Pavillon, der ſich rund, hoch, und heiter durch Fenſter, Glas- thuͤren und Vergoldungen, mit ioniſchen Saͤulen erhebt. Auf beyden Seiten laufen von ihm zwey ſchattigte Bogengaͤnge ab, an deren Ende zwo gartenmaͤßige Statuͤen, Pomona und Bachus, ſtehen. Nicht weit von ihnen nach der ſuͤdlichen Gegend liegen die Glashaͤufer, worinn eine Menge von Ananas, Weintrauben und andern feinen Fruͤchten vortrefflich getrieben werden. Und von dieſen reichen Magazinen des Nachtiſches geht man zwiſchen Obſtbaͤumen bald in die Spatziergaͤnge uͤber, die an dieſem obern Rande des Parks laufen. Er iſt vor dem Eingange auf beyden Sei- ten des herrſchaftlichen Wohngebaͤudes noch mit artigen Landhaͤuſern und kleinen Gaͤr- ten eingefaßt, die Privatperſonen aus Hamburg gehoͤren, die durch die Annehm- lichkeit des Orts gelockt wurden, ſich hier fuͤr die Ergoͤtzungen des Landlebens anzubauen. Das Wohngebaͤude iſt mit einem kleinen fließenden Waſſer umgeben, das einen An D d 3
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von Gaͤrten.
die linke ſtoͤßt eine kuͤnſtliche Partie vom Garten, in welchen man auch aus dem herr-
ſchaftlichen Hauſe uͤber eine Bruͤcke den Eingang nehmen kann. Dieſe Partie, die
aus den Fenſtern des Wohngebaͤudes uͤberſehen wird, beſteht aus Raſenſtuͤcken, Va-
ſen mit halb erhobenen Figuren geziert, ſtehenden und liegenden Statuͤen, und vor-
nehmlich einem ſchoͤnen Pavillon, der ſich rund, hoch, und heiter durch Fenſter, Glas-
thuͤren und Vergoldungen, mit ioniſchen Saͤulen erhebt. Auf beyden Seiten laufen
von ihm zwey ſchattigte Bogengaͤnge ab, an deren Ende zwo gartenmaͤßige Statuͤen,
Pomona und Bachus, ſtehen. Nicht weit von ihnen nach der ſuͤdlichen Gegend
liegen die Glashaͤufer, worinn eine Menge von Ananas, Weintrauben und andern
feinen Fruͤchten vortrefflich getrieben werden. Und von dieſen reichen Magazinen
des Nachtiſches geht man zwiſchen Obſtbaͤumen bald in die Spatziergaͤnge uͤber, die
an dieſem obern Rande des Parks laufen. Er iſt vor dem Eingange auf beyden Sei-
ten des herrſchaftlichen Wohngebaͤudes noch mit artigen Landhaͤuſern und kleinen Gaͤr-
ten eingefaßt, die Privatperſonen aus Hamburg gehoͤren, die durch die Annehm-
lichkeit des Orts gelockt wurden, ſich hier fuͤr die Ergoͤtzungen des Landlebens
anzubauen.
Das Wohngebaͤude iſt mit einem kleinen fließenden Waſſer umgeben, das einen
niedrig liegenden Raſen, womit es umkleidet iſt, beſpuͤlt, und in deſſen reiner Flut
ſich die Haͤupter umher gepflanzter Blumen ſpiegeln. Unmittelbar dabey faͤngt ſich
der Park an. Gleich zur Rechten des Gebaͤudes verbreitet ſich ein anmuthiger Ra-
ſenplatz, und an ihn ſtoͤßt ein mit Gras eingefaßtes Waſſerſtuͤck; zwiſchen beyden iſt
ein Weg nach Ham und Horn, nach Bergedorf u. ſ. f. verguͤnſtigt, der durch die
haͤufigen Luſtfahrten, die nach dieſen Oertern geſchehen, ſehr belebt iſt. An dem Ran-
de des Raſens und der untern Gegend des Waſſerſtuͤcks ſind hin und wieder niedrige
Straͤucher, ſowohl einheimiſche als auch nordamericaniſche, hingeſtreut, die gerade
Linie durch Mannigfaltigkeit zu unterbrechen, und in der Naͤhe des Gebaͤudes ein an-
genehmes Schauſpiel mehr zu geben, indem ſie vom Fruͤhling bis zum Herbſt bluͤhen,
und rings herum ihre Wohlgeruͤche verbreiten. An dem Raſen und dem Waſſer hin-
auf laufen Gaͤnge, die auf der Außenſeite mit Linden beſetzt ſind; ſie fuͤhren zu einer
Colonnade, die oben unmittelbar vor dem hellen Waſſer liegt, worinn ſie ſich ſpiegelt,
und gegen das Wohngebaͤude einen guten Proſpect macht. Sie hat ſechszehn Saͤu-
len von doriſcher Ordnung, iſt von einer ſchoͤnen Architectur und reich verziert.
Sollte, da ſie nur von Holz erbauet iſt, die Zeit ſie einſt uͤberwaͤltigt haben, ſo wird
ein Saͤulengang von Stein mit einer groͤßern Lebhaftigkeit der Farbe ihre Stelle ein-
nehmen, und Mars einer marmornen Statuͤe der Flora ſeinen Platz uͤberlaſſen.
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