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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.

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nach dem Charakter der Gegenden.
vom Kirschlorbeerbaum (Pr. Pad. Laurocerasus, L.), vom spanischen Hollimber (Sy-
ringa
), vom Sinngrün (Vinca minor, L.), u. s. w.

Hieher gehirt außer diesen nicht allein die Blutbuche (Fagus sylvatica fol. atro-
rubentibus, Münchh.
), die wegen ihrer hochrothen und nachher in das Schwarzrothe
fallenden Blätter ein fremdes Ansehen hat, sondern auch der Parukenbaum (Rhus Co-
tinus, L.
), bey dem die Stiele der abgefallenen Blumen, die vorher glatt waren,
mit feinen röthlichen Haaren überkleidet werden, die einen ganz seltsamen rauhen An-
blick darstellen.

Auch giebt es einige Pflanzen, die ihrer sonderbaren Eigenschaften wegen sich in
romantischen Anlagen zu schicken scheinen, als verschiedene Arten von Aron (Arum, L.)
und vom Leberkraut (Lichen, L.), der dreyfarbigte Amaranth (Amaranthus tricolor,
L.
) mit Blättern, worauf das Grüne, Rothe und Gelbe sehr seltsam vereinigt sind,
die Schwalbenwurzel (Asclepias nigra, L.) mit schwarzen Blumen, der Fingerhut
mit eisenfarbenen Blumen (Digitalis ferruginea, L.), die Eberwurz (Carlina acau-
lis, L.
), wovon das Kraut sich auf dem Boden ausbreitet, und das Ansehen von
stachlichten Disteln hat, die ansehnliche Blume aber nur einzeln ohne Stengel oder
doch auf einem sehr niedrigen steht, und bey hellem Sonnenschein einen starken Silber-
glanz von sich wirst, u. a.

[Abbildung]

nach dem Charakter der Gegenden.
vom Kirſchlorbeerbaum (Pr. Pad. Lauroceraſus, L.), vom ſpaniſchen Hollimber (Sy-
ringa
), vom Sinngruͤn (Vinca minor, L.), u. ſ. w.

Hieher gehirt außer dieſen nicht allein die Blutbuche (Fagus ſylvatica fol. atro-
rubentibus, Münchh.
), die wegen ihrer hochrothen und nachher in das Schwarzrothe
fallenden Blaͤtter ein fremdes Anſehen hat, ſondern auch der Parukenbaum (Rhus Co-
tinus, L.
), bey dem die Stiele der abgefallenen Blumen, die vorher glatt waren,
mit feinen roͤthlichen Haaren uͤberkleidet werden, die einen ganz ſeltſamen rauhen An-
blick darſtellen.

Auch giebt es einige Pflanzen, die ihrer ſonderbaren Eigenſchaften wegen ſich in
romantiſchen Anlagen zu ſchicken ſcheinen, als verſchiedene Arten von Aron (Arum, L.)
und vom Leberkraut (Lichen, L.), der dreyfarbigte Amaranth (Amaranthus tricolor,
L.
) mit Blaͤttern, worauf das Gruͤne, Rothe und Gelbe ſehr ſeltſam vereinigt ſind,
die Schwalbenwurzel (Aſclepias nigra, L.) mit ſchwarzen Blumen, der Fingerhut
mit eiſenfarbenen Blumen (Digitalis ferruginea, L.), die Eberwurz (Carlina acau-
lis, L.
), wovon das Kraut ſich auf dem Boden ausbreitet, und das Anſehen von
ſtachlichten Diſteln hat, die anſehnliche Blume aber nur einzeln ohne Stengel oder
doch auf einem ſehr niedrigen ſteht, und bey hellem Sonnenſchein einen ſtarken Silber-
glanz von ſich wirſt, u. a.

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[115/0119] nach dem Charakter der Gegenden. vom Kirſchlorbeerbaum (Pr. Pad. Lauroceraſus, L.), vom ſpaniſchen Hollimber (Sy- ringa), vom Sinngruͤn (Vinca minor, L.), u. ſ. w. Hieher gehirt außer dieſen nicht allein die Blutbuche (Fagus ſylvatica fol. atro- rubentibus, Münchh.), die wegen ihrer hochrothen und nachher in das Schwarzrothe fallenden Blaͤtter ein fremdes Anſehen hat, ſondern auch der Parukenbaum (Rhus Co- tinus, L.), bey dem die Stiele der abgefallenen Blumen, die vorher glatt waren, mit feinen roͤthlichen Haaren uͤberkleidet werden, die einen ganz ſeltſamen rauhen An- blick darſtellen. Auch giebt es einige Pflanzen, die ihrer ſonderbaren Eigenſchaften wegen ſich in romantiſchen Anlagen zu ſchicken ſcheinen, als verſchiedene Arten von Aron (Arum, L.) und vom Leberkraut (Lichen, L.), der dreyfarbigte Amaranth (Amaranthus tricolor, L.) mit Blaͤttern, worauf das Gruͤne, Rothe und Gelbe ſehr ſeltſam vereinigt ſind, die Schwalbenwurzel (Aſclepias nigra, L.) mit ſchwarzen Blumen, der Fingerhut mit eiſenfarbenen Blumen (Digitalis ferruginea, L.), die Eberwurz (Carlina acau- lis, L.), wovon das Kraut ſich auf dem Boden ausbreitet, und das Anſehen von ſtachlichten Diſteln hat, die anſehnliche Blume aber nur einzeln ohne Stengel oder doch auf einem ſehr niedrigen ſteht, und bey hellem Sonnenſchein einen ſtarken Silber- glanz von ſich wirſt, u. a. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/119>, abgerufen am 24.11.2024.