Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.von Lustschlössern. Allein nicht blos den Werth der Neuheit, auch das Verdienst des Na- Gewiß konnte der Prinz, der alle schönen Künste Seines Vater- Verdien- III Band. C c
von Luſtſchloͤſſern. Allein nicht blos den Werth der Neuheit, auch das Verdienſt des Na- Gewiß konnte der Prinz, der alle ſchoͤnen Kuͤnſte Seines Vater- Verdien- III Band. C c
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von Luſtſchloͤſſern.
Allein nicht blos den Werth der Neuheit, auch das Verdienſt des Na-
tionalen hat die Errichtung der Monumente zu Jaͤgerspreis. Man ſieht
hier das Andenken der verdienteſten Perſonen aus der Nation, von entfernten
Jahrhunderten bis auf das gegenwaͤrtige, erneuert. Man hat eine ſtrenge
Wahl beobachtet. Es ſind Verdienſte von der erſten Groͤße, und von einem
ſo bekannten und entſchiedenen Werthe, daß ſelbſt der Neid, indem er hin-
ſchielt, ſtumm voruͤbergeht. Seit drey Jahren, da dieſes Werk ſeinen An-
fang nahm, deſſen Fortſetzung noch von der gluͤcklichſten Begeiſterung beguͤn-
ſtigt wird, ſind hier nun dreyßig Denkmaͤler errichtet, und ihre Anzahl wird
noch wohl auf eben ſo viel vermehrt werden. Welcher Ruhm fuͤr die Na-
tion, die ihre Verdienſte von allen Claſſen und aus allen Staͤnden hier vere-
wigt ſieht, von einem Prinzen, deſſen Geiſt ſie alle kennt, und deſſen
Edelmuth ſie alle ſchaͤtzt! Und welche Begeiſterung fuͤr die Nachkommen, die
hier die Denkmaͤler ihrer wuͤrdigen Vorfahren erblicken, vor ihnen mit ſtum-
mer Ruͤhrung ſtehen bleiben, das Feuer der Nacheiferung bey ſich auflodern
fuͤhlen, und mit dem edlen Entſchluß, auch einſt zu ſeyn, was ſie waren,
zuruͤckkehren! Auch der Patriot, der mit den verewigten Namen in keiner
andern Verbindung ſteht, als durch das Intereſſe ſeiner Nation, der ſie an-
gehoͤren, wird bey dem Anſchauen ihrer Monumente erwaͤrmt. Man hat
hier dieſe Wirkungen in der That bemerkt. Man hat oft geſehen, wie ſelbſt
in den Augen der Damen eine ſanfte Ruͤhrung hervorbrach, wie ſie das
Edle in dieſen Anſtalten empfanden, und ſich mit Wehmuth an die Perſo-
nen oder an ihre Verdienſte erinnerten. Die vaterlaͤndiſche Geſchichte wird
ein Lieblingsſtudium; man wuͤrde vor ſich ſelbſt erroͤthen, die Perſonen, de-
ren Ehrenmaͤler hier ſtehen, nicht zu kennen, oder ſie vergeſſen zu haben.
Und ſelbſt der Fremde giebt ſeinen Beyfall, und geſteht, daß ein Prinz,
der große Maͤnner ſeiner Nation zu ehren weiß, das Vorrecht hat, ſie zu
beſitzen.
Gewiß konnte der Prinz, der alle ſchoͤnen Kuͤnſte Seines Vater-
landes begeiſtert, ihnen keine wuͤrdigere Beſtimmung geben, als da Er ſie
zur Verewigung der Nationalverdienſte rief. Die Monumente ſind Saͤulen
von einer edlen Einfalt, die der Schoͤnheit bey Werken des Geſchmacks zu-
gehoͤrt. Die Formen ſind richtig, frey und in jedem Denkmal abwechſelnd;
einige haben eine charakteriſtiſche Bezeichnung, die auf das Perſoͤnliche des
Verdien-
III Band. C c
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