Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.Monumenten und Inschriften. In einem verborgenen Aufenthalt, der angenehme Schatten, große Bäume und kla- Nerine Galatea! thymo mihi dulcior Hyblae, In einer andern Gegend kommt man an einen reizenden Sitz, unter Schatten auf ei- -- -- Hic latis otia fundis An einem Tempel des Pan, der mit einer Schalmey und der siebenröhrigten Pfeife Pan primus calamos cera conjungere plures Bey einem Sitz, der Thomsons Andenken gewidmet ist: Quae tibi, quae tali reddam pro carmine dona? Auch der berühmte Park zu Hagley hat einige aus den römischen Dichtern In einem einsamen Eichenwald lieset man, bey einem rauschenden Bach, diese Inter cuncta leges et percunctabere doctos, Quid U 3
Monumenten und Inſchriften. In einem verborgenen Aufenthalt, der angenehme Schatten, große Baͤume und kla- Nerine Galatea! thymo mihi dulcior Hyblae, In einer andern Gegend kommt man an einen reizenden Sitz, unter Schatten auf ei- — — Hic latis otia fundis An einem Tempel des Pan, der mit einer Schalmey und der ſiebenroͤhrigten Pfeife Pan primus calamos cera conjungere plures Bey einem Sitz, der Thomſons Andenken gewidmet iſt: Quae tibi, quae tali reddam pro carmine dona? Auch der beruͤhmte Park zu Hagley hat einige aus den roͤmiſchen Dichtern In einem einſamen Eichenwald lieſet man, bey einem rauſchenden Bach, dieſe Inter cuncta leges et percunctabere doctos, Quid U 3
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Monumenten und Inſchriften.
In einem verborgenen Aufenthalt, der angenehme Schatten, große Baͤume und kla-
res Waſſer hat, wo das Ohr durch das Saͤuſeln eines benachbarten Hains und das
entfernte Geraͤuſch eines fallenden Bachs gereizt wird, findet man dieſe zaͤrtliche Ein-
ladung:
Nerine Galatea! thymo mihi dulcior Hyblae,
Candidior cygnis, hedera formoſior alba!
Cum primum paſti repetent praeſepia tauri,
Si qua Tui Corydonis habet te cura, venito.
In einer andern Gegend kommt man an einen reizenden Sitz, unter Schatten auf ei-
nem Felſen, wo man aus der Finſterniß einen angenehmen Proſpect uͤber die abwech-
ſelnde Landſchaft hat; man ſieht auf die Leaſowes, auf das Wohnhaus, auf die mit
Wald umgebenen Raſen und auf ſchimmerndes Waſſer hinab; die Hauptzierde dieſer
Ausſicht iſt Grange, ein Landſitz zwiſchen Pflanzungen. An dieſem Sitze lieſet man:
— — Hic latis otia fundis
Speluncae, vivique lacus, hic frigida Tempe,
Mugitusque boum, mollesque ſub arbore ſomni.
An einem Tempel des Pan, der mit einer Schalmey und der ſiebenroͤhrigten Pfeife
der Alten geziert iſt:
Pan primus calamos cera conjungere plures
Edocuit; Pan curat oves, oviumque magiſtros.
Bey einem Sitz, der Thomſons Andenken gewidmet iſt:
Quae tibi, quae tali reddam pro carmine dona?
Nam neque me tantum venientis ſibilus auſtri,
Nec percuſſa juvant fluctu tam littora, nec quae
Saxoſas inter decurrunt flumina valles.
Auch der beruͤhmte Park zu Hagley hat einige aus den roͤmiſchen Dichtern
gluͤcklich entlehnte Inſchriften, wovon dieſe zum Beyſpiel dienen moͤgen.
In einem einſamen Eichenwald lieſet man, bey einem rauſchenden Bach, dieſe
philoſophiſche Lehre des Dichters:
Inter cuncta leges et percunctabere doctos,
Qua ratione queas traducere leniter aevum,
Quid minuat curas, quid te tibi reddat amicum,
Quid
U 3
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