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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

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Zweyter Abschnitt.
linische große Magnolia (Magnolia grandiflora foliis lanceolatis. L. Bie-
berbaum, Tulpenlorbeerbaum,) hat die größten Blumen von einem Schuh
im Durchschnitt. Die prächtigen Blumen dusten den süßesten, eine ganze
Gegend füllenden Geruch aus, der sich in America auf eine deutsche Vier-
telmeile weit verbreitet, und erhalten sich einige Wochen. Die obere Flä-
che der Blätter ist grasgrün, die untere blauweißlich. Der Baum hat ge-
meiniglich eine schöne Krone, und so viel Blätter, daß weder Sonnenstral
noch Regen durchdringen. Zu beklagen ist es, daß diese Art der Ma-
gnolia sich bey uns so schwer ziehen läßt. Besser kömmt die virginische
schmalblättrige Magnolia (Magnolia glauca. L.) bey uns fort, die kleinste,
deren Blätter ins Weißbläuliche fallen.
Die rothe Plumeria (Plumeria rubra. L. Trew Decur. Ehret. Tab. 41.), ein
noch wenig bekannter americanischer Baum, dessen prächtige, große, ro-
senfarbige Blumen mit dem stärksten jasminartigen Geruch seine Anpflan-
zung empfehlen;
die Pavia (Aesculus Pavia. L.), oder die carolinische rothblühende Roßkastanie,
mit angenehmen, rothen oder gelblichen straußweise stehenden Blumen;
der breitblättrige Bohnenbaum (Cytisus Laburnum. L.) mit schönen hellgelben
Blumen in langen herunterhangenden Sträußen;
der spanische Genster (Genista Hispanica. L.), der, fast ganz von Blättern ent-
blößt, gelbe schotenförmige, wohlriechende Blumen hat;
der Schusserbaum (Guilandina dioica. L.), ein canadischer schön belaubter Baum
mit vortrefflichen blauen Blumen;
der Löffelbaum (Kalmia latifolia et angustifolia. L.), der breitblättrige und
schmalblättrige, mit schönen Blumen, die den größten Theil des Sommers
hindurch blühen;
der röthlich blühende Schotendorn (Robinia hispida. L.) erhält von seinen pur-
purfarbenen Blumen ein herrliches Ansehen, und seine Zweige sind überall
mit röthlichen weichen Stacheln besetzt;
der sibirische Erbsenbaum (Robinia Caraganna. L.), ein kleiner Baum mit licht-
grünen Blättern und gelben Blumen, die sich schon zu Ende des Aprils zeigen;
der americanische Schotendorn (Robinia pseudoacacia. L.), ein ziemlich hoher,
schlanker und geschwind wachsender Baum, dessen große Trauben von Blu-
men mit jasminartigem Geruch, und leichtes gefiedertes Laub von einem ange-
nehmen Grün, nebst den rothen aufgeblasenen Schoten, welche die Scene
auf eine angenehme Art verändern, ihm ein sehr schönes Ansehen geben;
der
Zweyter Abſchnitt.
liniſche große Magnolia (Magnolia grandiflora foliis lanceolatis. L. Bie-
berbaum, Tulpenlorbeerbaum,) hat die groͤßten Blumen von einem Schuh
im Durchſchnitt. Die praͤchtigen Blumen duſten den ſuͤßeſten, eine ganze
Gegend fuͤllenden Geruch aus, der ſich in America auf eine deutſche Vier-
telmeile weit verbreitet, und erhalten ſich einige Wochen. Die obere Flaͤ-
che der Blaͤtter iſt grasgruͤn, die untere blauweißlich. Der Baum hat ge-
meiniglich eine ſchoͤne Krone, und ſo viel Blaͤtter, daß weder Sonnenſtral
noch Regen durchdringen. Zu beklagen iſt es, daß dieſe Art der Ma-
gnolia ſich bey uns ſo ſchwer ziehen laͤßt. Beſſer koͤmmt die virginiſche
ſchmalblaͤttrige Magnolia (Magnolia glauca. L.) bey uns fort, die kleinſte,
deren Blaͤtter ins Weißblaͤuliche fallen.
Die rothe Plumeria (Plumeria rubra. L. Trew Decur. Ehret. Tab. 41.), ein
noch wenig bekannter americaniſcher Baum, deſſen praͤchtige, große, ro-
ſenfarbige Blumen mit dem ſtaͤrkſten jasminartigen Geruch ſeine Anpflan-
zung empfehlen;
die Pavia (Aeſculus Pavia. L.), oder die caroliniſche rothbluͤhende Roßkaſtanie,
mit angenehmen, rothen oder gelblichen ſtraußweiſe ſtehenden Blumen;
der breitblaͤttrige Bohnenbaum (Cytiſus Laburnum. L.) mit ſchoͤnen hellgelben
Blumen in langen herunterhangenden Straͤußen;
der ſpaniſche Genſter (Geniſta Hiſpanica. L.), der, faſt ganz von Blaͤttern ent-
bloͤßt, gelbe ſchotenfoͤrmige, wohlriechende Blumen hat;
der Schuſſerbaum (Guilandina dioica. L.), ein canadiſcher ſchoͤn belaubter Baum
mit vortrefflichen blauen Blumen;
der Loͤffelbaum (Kalmia latifolia et anguſtifolia. L.), der breitblaͤttrige und
ſchmalblaͤttrige, mit ſchoͤnen Blumen, die den groͤßten Theil des Sommers
hindurch bluͤhen;
der roͤthlich bluͤhende Schotendorn (Robinia hiſpida. L.) erhaͤlt von ſeinen pur-
purfarbenen Blumen ein herrliches Anſehen, und ſeine Zweige ſind uͤberall
mit roͤthlichen weichen Stacheln beſetzt;
der ſibiriſche Erbſenbaum (Robinia Caraganna. L.), ein kleiner Baum mit licht-
gruͤnen Blaͤttern und gelben Blumen, die ſich ſchon zu Ende des Aprils zeigen;
der americaniſche Schotendorn (Robinia pſeudoacacia. L.), ein ziemlich hoher,
ſchlanker und geſchwind wachſender Baum, deſſen große Trauben von Blu-
men mit jasminartigem Geruch, und leichtes gefiedertes Laub von einem ange-
nehmen Gruͤn, nebſt den rothen aufgeblaſenen Schoten, welche die Scene
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[22/0026] Zweyter Abſchnitt. liniſche große Magnolia (Magnolia grandiflora foliis lanceolatis. L. Bie- berbaum, Tulpenlorbeerbaum,) hat die groͤßten Blumen von einem Schuh im Durchſchnitt. Die praͤchtigen Blumen duſten den ſuͤßeſten, eine ganze Gegend fuͤllenden Geruch aus, der ſich in America auf eine deutſche Vier- telmeile weit verbreitet, und erhalten ſich einige Wochen. Die obere Flaͤ- che der Blaͤtter iſt grasgruͤn, die untere blauweißlich. Der Baum hat ge- meiniglich eine ſchoͤne Krone, und ſo viel Blaͤtter, daß weder Sonnenſtral noch Regen durchdringen. Zu beklagen iſt es, daß dieſe Art der Ma- gnolia ſich bey uns ſo ſchwer ziehen laͤßt. Beſſer koͤmmt die virginiſche ſchmalblaͤttrige Magnolia (Magnolia glauca. L.) bey uns fort, die kleinſte, deren Blaͤtter ins Weißblaͤuliche fallen. Die rothe Plumeria (Plumeria rubra. L. Trew Decur. Ehret. Tab. 41.), ein noch wenig bekannter americaniſcher Baum, deſſen praͤchtige, große, ro- ſenfarbige Blumen mit dem ſtaͤrkſten jasminartigen Geruch ſeine Anpflan- zung empfehlen; die Pavia (Aeſculus Pavia. L.), oder die caroliniſche rothbluͤhende Roßkaſtanie, mit angenehmen, rothen oder gelblichen ſtraußweiſe ſtehenden Blumen; der breitblaͤttrige Bohnenbaum (Cytiſus Laburnum. L.) mit ſchoͤnen hellgelben Blumen in langen herunterhangenden Straͤußen; der ſpaniſche Genſter (Geniſta Hiſpanica. L.), der, faſt ganz von Blaͤttern ent- bloͤßt, gelbe ſchotenfoͤrmige, wohlriechende Blumen hat; der Schuſſerbaum (Guilandina dioica. L.), ein canadiſcher ſchoͤn belaubter Baum mit vortrefflichen blauen Blumen; der Loͤffelbaum (Kalmia latifolia et anguſtifolia. L.), der breitblaͤttrige und ſchmalblaͤttrige, mit ſchoͤnen Blumen, die den groͤßten Theil des Sommers hindurch bluͤhen; der roͤthlich bluͤhende Schotendorn (Robinia hiſpida. L.) erhaͤlt von ſeinen pur- purfarbenen Blumen ein herrliches Anſehen, und ſeine Zweige ſind uͤberall mit roͤthlichen weichen Stacheln beſetzt; der ſibiriſche Erbſenbaum (Robinia Caraganna. L.), ein kleiner Baum mit licht- gruͤnen Blaͤttern und gelben Blumen, die ſich ſchon zu Ende des Aprils zeigen; der americaniſche Schotendorn (Robinia pſeudoacacia. L.), ein ziemlich hoher, ſchlanker und geſchwind wachſender Baum, deſſen große Trauben von Blu- men mit jasminartigem Geruch, und leichtes gefiedertes Laub von einem ange- nehmen Gruͤn, nebſt den rothen aufgeblaſenen Schoten, welche die Scene auf eine angenehme Art veraͤndern, ihm ein ſehr ſchoͤnes Anſehen geben; der

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/26>, abgerufen am 21.11.2024.