Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweyter Abschnitt.

Alle diese Arten nehmen sich besonders in herbstlichen Scenen aus, und geben ei-
ne ergötzende Aussicht, zumal wenn sie mit andern Bäumen, die alsdann noch ihr
grünes Laub haben, geschickt verbunden werden.

Uebrigens empfehlen sich Bäume mit abänderndem Laubwerk zu Pflanzungen,
worin man eine sich auszeichnende Verschiedenheit sucht, zu romantischen Revieren,
die ein seltsames und wunderbares Ansehen fordern, wo man überraschen oder durch
den Contrast einen auffallenden Eindruck machen will.

h.

Die Beständigkeit des Laubes, wodurch sich viele Bäume auszeichnen,
macht sie für Wintergärten sehr geschickt, und die Natur hat durch diese Klasse wohl-
thätig für eine Jahreszeit gesorgt, wo in dem ganzen Pflanzenreich alles welket, da-
hinfällt und nicht mehr ist. Als immergrünende Bäume behalten ihr Laubwerk:

die Fichte, Rothtanne, Pechtanne (Pinus abies. L.)
die Weißtanne oder Silbertanne (Pinus picea. L.)
die gemeine Fuhre, Fichte, oder Kiefer (Pinus sylvestris. L.)
die Hemlockstanne (Pinus Canadensis. L.)
die dreyblättrige Frankincense-Fuhre oder Weihrauchbaum (Pinus taeda. L.)
die Zirbelnuß (Pinus cembra. L.)
die Weymouthtsfuhre (Pinus Strobus. L.)
die Balsamtanne (Pinus balsamea. L.)
der gemeine Lebensbaum (Thuja occidentalis. L.)
der chinesische Lebensbaum (Thuja orientalis. L.)
der wilde Lorbeerbaum (Laurus sylvestris. L.), etwas zärtlich, aber von einem
schönen Ansehen mit glänzenden Blättern;
die Ceder von Libanon (Pinus Cedrus. L.)
die virginische rothe Ceder (Juniperus Virginiana. L.), deren dunkelgrüne Blätter
bey eintretender Kälte purpurfarbig, beynahe violett werden, welche Verände-
rung bis zum Frühjahr dauert;
die weiße Ceder (Cupressus Thyoides. L.)
die barbadische Ceder (Juniperus Barbadensis. L.)
die bermudische Ceder (Juniperus Bermudiana. L.)
der große Wacholderbaum mit bräunlichen Beeren (Juniperus oxycedrus. L.)
die phönicische Ceder (Juniperus Phoenicia. L.)
der Sadebaum, oder Sevenbaum (Juniperus Sabina. S.)
die lycische großbeerichte Ceder (Juniperus Lycia. L.)
der hochstämmige Buxbaum (Buxus sempervirens. L.)
die
Zweyter Abſchnitt.

Alle dieſe Arten nehmen ſich beſonders in herbſtlichen Scenen aus, und geben ei-
ne ergoͤtzende Ausſicht, zumal wenn ſie mit andern Baͤumen, die alsdann noch ihr
gruͤnes Laub haben, geſchickt verbunden werden.

Uebrigens empfehlen ſich Baͤume mit abaͤnderndem Laubwerk zu Pflanzungen,
worin man eine ſich auszeichnende Verſchiedenheit ſucht, zu romantiſchen Revieren,
die ein ſeltſames und wunderbares Anſehen fordern, wo man uͤberraſchen oder durch
den Contraſt einen auffallenden Eindruck machen will.

h.

Die Beſtaͤndigkeit des Laubes, wodurch ſich viele Baͤume auszeichnen,
macht ſie fuͤr Wintergaͤrten ſehr geſchickt, und die Natur hat durch dieſe Klaſſe wohl-
thaͤtig fuͤr eine Jahreszeit geſorgt, wo in dem ganzen Pflanzenreich alles welket, da-
hinfaͤllt und nicht mehr iſt. Als immergruͤnende Baͤume behalten ihr Laubwerk:

die Fichte, Rothtanne, Pechtanne (Pinus abies. L.)
die Weißtanne oder Silbertanne (Pinus picea. L.)
die gemeine Fuhre, Fichte, oder Kiefer (Pinus ſylveſtris. L.)
die Hemlockstanne (Pinus Canadenſis. L.)
die dreyblaͤttrige Frankincenſe-Fuhre oder Weihrauchbaum (Pinus taeda. L.)
die Zirbelnuß (Pinus cembra. L.)
die Weymouthtsfuhre (Pinus Strobus. L.)
die Balſamtanne (Pinus balſamea. L.)
der gemeine Lebensbaum (Thuja occidentalis. L.)
der chineſiſche Lebensbaum (Thuja orientalis. L.)
der wilde Lorbeerbaum (Laurus ſylveſtris. L.), etwas zaͤrtlich, aber von einem
ſchoͤnen Anſehen mit glaͤnzenden Blaͤttern;
die Ceder von Libanon (Pinus Cedrus. L.)
die virginiſche rothe Ceder (Juniperus Virginiana. L.), deren dunkelgruͤne Blaͤtter
bey eintretender Kaͤlte purpurfarbig, beynahe violett werden, welche Veraͤnde-
rung bis zum Fruͤhjahr dauert;
die weiße Ceder (Cupreſſus Thyoides. L.)
die barbadiſche Ceder (Juniperus Barbadenſis. L.)
die bermudiſche Ceder (Juniperus Bermudiana. L.)
der große Wacholderbaum mit braͤunlichen Beeren (Juniperus oxycedrus. L.)
die phoͤniciſche Ceder (Juniperus Phoenicia. L.)
der Sadebaum, oder Sevenbaum (Juniperus Sabina. S.)
die lyciſche großbeerichte Ceder (Juniperus Lycia. L.)
der hochſtaͤmmige Buxbaum (Buxus ſempervirens. L.)
die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <pb facs="#f0024" n="20"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
              <p>Alle die&#x017F;e Arten nehmen &#x017F;ich be&#x017F;onders in herb&#x017F;tlichen Scenen aus, und geben ei-<lb/>
ne ergo&#x0364;tzende Aus&#x017F;icht, zumal wenn &#x017F;ie mit andern Ba&#x0364;umen, die alsdann noch ihr<lb/>
gru&#x0364;nes Laub haben, ge&#x017F;chickt verbunden werden.</p><lb/>
              <p>Uebrigens empfehlen &#x017F;ich Ba&#x0364;ume mit aba&#x0364;nderndem Laubwerk zu Pflanzungen,<lb/>
worin man eine &#x017F;ich auszeichnende Ver&#x017F;chiedenheit &#x017F;ucht, zu romanti&#x017F;chen Revieren,<lb/>
die ein &#x017F;elt&#x017F;ames und wunderbares An&#x017F;ehen fordern, wo man u&#x0364;berra&#x017F;chen oder durch<lb/>
den Contra&#x017F;t einen auffallenden Eindruck machen will.</p>
            </div><lb/>
            <div n="5">
              <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">h.</hi> </hi> </head><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#fr">Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit des Laubes,</hi> wodurch &#x017F;ich viele Ba&#x0364;ume auszeichnen,<lb/>
macht &#x017F;ie fu&#x0364;r Winterga&#x0364;rten &#x017F;ehr ge&#x017F;chickt, und die Natur hat durch die&#x017F;e Kla&#x017F;&#x017F;e wohl-<lb/>
tha&#x0364;tig fu&#x0364;r eine Jahreszeit ge&#x017F;orgt, wo in dem ganzen Pflanzenreich alles welket, da-<lb/>
hinfa&#x0364;llt und nicht mehr i&#x017F;t. Als immergru&#x0364;nende Ba&#x0364;ume behalten ihr Laubwerk:</p><lb/>
              <list>
                <item>die Fichte, Rothtanne, Pechtanne <hi rendition="#aq">(Pinus abies. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die Weißtanne oder Silbertanne <hi rendition="#aq">(Pinus picea. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die gemeine Fuhre, Fichte, oder Kiefer <hi rendition="#aq">(Pinus &#x017F;ylve&#x017F;tris. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die Hemlockstanne <hi rendition="#aq">(Pinus Canaden&#x017F;is. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die dreybla&#x0364;ttrige Frankincen&#x017F;e-Fuhre oder Weihrauchbaum <hi rendition="#aq">(Pinus taeda. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die Zirbelnuß <hi rendition="#aq">(Pinus cembra. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die Weymouthtsfuhre <hi rendition="#aq">(Pinus Strobus. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die Bal&#x017F;amtanne <hi rendition="#aq">(Pinus bal&#x017F;amea. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der gemeine Lebensbaum <hi rendition="#aq">(Thuja occidentalis. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der chine&#x017F;i&#x017F;che Lebensbaum <hi rendition="#aq">(Thuja orientalis. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der wilde Lorbeerbaum <hi rendition="#aq">(Laurus &#x017F;ylve&#x017F;tris. L.),</hi> etwas za&#x0364;rtlich, aber von einem<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen An&#x017F;ehen mit gla&#x0364;nzenden Bla&#x0364;ttern;</item><lb/>
                <item>die Ceder von Libanon <hi rendition="#aq">(Pinus Cedrus. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die virgini&#x017F;che rothe Ceder <hi rendition="#aq">(Juniperus Virginiana. L.),</hi> deren dunkelgru&#x0364;ne Bla&#x0364;tter<lb/>
bey eintretender Ka&#x0364;lte purpurfarbig, beynahe violett werden, welche Vera&#x0364;nde-<lb/>
rung bis zum Fru&#x0364;hjahr dauert;</item><lb/>
                <item>die weiße Ceder <hi rendition="#aq">(Cupre&#x017F;&#x017F;us Thyoides. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die barbadi&#x017F;che Ceder <hi rendition="#aq">(Juniperus Barbaden&#x017F;is. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die bermudi&#x017F;che Ceder <hi rendition="#aq">(Juniperus Bermudiana. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der große Wacholderbaum mit bra&#x0364;unlichen Beeren <hi rendition="#aq">(Juniperus oxycedrus. L.)</hi></item><lb/>
                <item>die pho&#x0364;nici&#x017F;che Ceder <hi rendition="#aq">(Juniperus Phoenicia. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der Sadebaum, oder Sevenbaum <hi rendition="#aq">(Juniperus Sabina. S.)</hi></item><lb/>
                <item>die lyci&#x017F;che großbeerichte Ceder <hi rendition="#aq">(Juniperus Lycia. L.)</hi></item><lb/>
                <item>der hoch&#x017F;ta&#x0364;mmige Buxbaum <hi rendition="#aq">(Buxus &#x017F;empervirens. L.)</hi></item>
              </list><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0024] Zweyter Abſchnitt. Alle dieſe Arten nehmen ſich beſonders in herbſtlichen Scenen aus, und geben ei- ne ergoͤtzende Ausſicht, zumal wenn ſie mit andern Baͤumen, die alsdann noch ihr gruͤnes Laub haben, geſchickt verbunden werden. Uebrigens empfehlen ſich Baͤume mit abaͤnderndem Laubwerk zu Pflanzungen, worin man eine ſich auszeichnende Verſchiedenheit ſucht, zu romantiſchen Revieren, die ein ſeltſames und wunderbares Anſehen fordern, wo man uͤberraſchen oder durch den Contraſt einen auffallenden Eindruck machen will. h. Die Beſtaͤndigkeit des Laubes, wodurch ſich viele Baͤume auszeichnen, macht ſie fuͤr Wintergaͤrten ſehr geſchickt, und die Natur hat durch dieſe Klaſſe wohl- thaͤtig fuͤr eine Jahreszeit geſorgt, wo in dem ganzen Pflanzenreich alles welket, da- hinfaͤllt und nicht mehr iſt. Als immergruͤnende Baͤume behalten ihr Laubwerk: die Fichte, Rothtanne, Pechtanne (Pinus abies. L.) die Weißtanne oder Silbertanne (Pinus picea. L.) die gemeine Fuhre, Fichte, oder Kiefer (Pinus ſylveſtris. L.) die Hemlockstanne (Pinus Canadenſis. L.) die dreyblaͤttrige Frankincenſe-Fuhre oder Weihrauchbaum (Pinus taeda. L.) die Zirbelnuß (Pinus cembra. L.) die Weymouthtsfuhre (Pinus Strobus. L.) die Balſamtanne (Pinus balſamea. L.) der gemeine Lebensbaum (Thuja occidentalis. L.) der chineſiſche Lebensbaum (Thuja orientalis. L.) der wilde Lorbeerbaum (Laurus ſylveſtris. L.), etwas zaͤrtlich, aber von einem ſchoͤnen Anſehen mit glaͤnzenden Blaͤttern; die Ceder von Libanon (Pinus Cedrus. L.) die virginiſche rothe Ceder (Juniperus Virginiana. L.), deren dunkelgruͤne Blaͤtter bey eintretender Kaͤlte purpurfarbig, beynahe violett werden, welche Veraͤnde- rung bis zum Fruͤhjahr dauert; die weiße Ceder (Cupreſſus Thyoides. L.) die barbadiſche Ceder (Juniperus Barbadenſis. L.) die bermudiſche Ceder (Juniperus Bermudiana. L.) der große Wacholderbaum mit braͤunlichen Beeren (Juniperus oxycedrus. L.) die phoͤniciſche Ceder (Juniperus Phoenicia. L.) der Sadebaum, oder Sevenbaum (Juniperus Sabina. S.) die lyciſche großbeerichte Ceder (Juniperus Lycia. L.) der hochſtaͤmmige Buxbaum (Buxus ſempervirens. L.) die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/24
Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/24>, abgerufen am 18.12.2024.