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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

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Anhang.
Dach erhebt sich ein Fußgestell, auf welchem die deutsche Freyheit mit ausgestreck-
tem Speer und dem darauf ruhenden Schweizerhut steht.

[Abbildung]

Kurz hinter dem Hause sieht man ein niedliches Kapellchen, so wie man es auf
Kirchhöfen erwarten könnte, worin aber, statt der Todtenopfer, dem Komus gedient
wird. Rechter Hand des Hauses trifft man einen kleinen offenen griechischen Tempel
an, der niedlich auf nassem Kalk ausgemalt ist; weiter abwärts rechter Hand einen
Teich von unregelmäßiger Form, woran eine gerade Allee angelegt ist, die zu einer auf
die Wand gemalten Perspective hinführt. Hier findet man den Neptun im Schilfe
versteckt, ebenfalls von geschlagener Arbeit. Wendet man sich nun mehr abwärts, so
stößt man auf die Ruinen einer gothischen Kirche, wovon das Portal eine artige Ni-
sche zur Ruhe und Aussicht darbietet; und wenn man sie rund umgeht, zeigt sich von
hinten ein Fußsteig, der zu dem schönsten Belvedere führt, das als ein Schreibkabi-
net in dem mittelsten gothischen Fenster der Kirche angebracht ist. Hier herrscht die
freyeste Aussicht sowohl über den Garten, als über die ganze Landschaft auf viele Stun-
den Wegs. Von hier aus kann man den Lauf des Rheins auf seinem Silberwege an

verschie-

Anhang.
Dach erhebt ſich ein Fußgeſtell, auf welchem die deutſche Freyheit mit ausgeſtreck-
tem Speer und dem darauf ruhenden Schweizerhut ſteht.

[Abbildung]

Kurz hinter dem Hauſe ſieht man ein niedliches Kapellchen, ſo wie man es auf
Kirchhoͤfen erwarten koͤnnte, worin aber, ſtatt der Todtenopfer, dem Komus gedient
wird. Rechter Hand des Hauſes trifft man einen kleinen offenen griechiſchen Tempel
an, der niedlich auf naſſem Kalk ausgemalt iſt; weiter abwaͤrts rechter Hand einen
Teich von unregelmaͤßiger Form, woran eine gerade Allee angelegt iſt, die zu einer auf
die Wand gemalten Perſpective hinfuͤhrt. Hier findet man den Neptun im Schilfe
verſteckt, ebenfalls von geſchlagener Arbeit. Wendet man ſich nun mehr abwaͤrts, ſo
ſtoͤßt man auf die Ruinen einer gothiſchen Kirche, wovon das Portal eine artige Ni-
ſche zur Ruhe und Ausſicht darbietet; und wenn man ſie rund umgeht, zeigt ſich von
hinten ein Fußſteig, der zu dem ſchoͤnſten Belvedere fuͤhrt, das als ein Schreibkabi-
net in dem mittelſten gothiſchen Fenſter der Kirche angebracht iſt. Hier herrſcht die
freyeſte Ausſicht ſowohl uͤber den Garten, als uͤber die ganze Landſchaft auf viele Stun-
den Wegs. Von hier aus kann man den Lauf des Rheins auf ſeinem Silberwege an

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[158/0162] Anhang. Dach erhebt ſich ein Fußgeſtell, auf welchem die deutſche Freyheit mit ausgeſtreck- tem Speer und dem darauf ruhenden Schweizerhut ſteht. [Abbildung] Kurz hinter dem Hauſe ſieht man ein niedliches Kapellchen, ſo wie man es auf Kirchhoͤfen erwarten koͤnnte, worin aber, ſtatt der Todtenopfer, dem Komus gedient wird. Rechter Hand des Hauſes trifft man einen kleinen offenen griechiſchen Tempel an, der niedlich auf naſſem Kalk ausgemalt iſt; weiter abwaͤrts rechter Hand einen Teich von unregelmaͤßiger Form, woran eine gerade Allee angelegt iſt, die zu einer auf die Wand gemalten Perſpective hinfuͤhrt. Hier findet man den Neptun im Schilfe verſteckt, ebenfalls von geſchlagener Arbeit. Wendet man ſich nun mehr abwaͤrts, ſo ſtoͤßt man auf die Ruinen einer gothiſchen Kirche, wovon das Portal eine artige Ni- ſche zur Ruhe und Ausſicht darbietet; und wenn man ſie rund umgeht, zeigt ſich von hinten ein Fußſteig, der zu dem ſchoͤnſten Belvedere fuͤhrt, das als ein Schreibkabi- net in dem mittelſten gothiſchen Fenſter der Kirche angebracht iſt. Hier herrſcht die freyeſte Ausſicht ſowohl uͤber den Garten, als uͤber die ganze Landſchaft auf viele Stun- den Wegs. Von hier aus kann man den Lauf des Rheins auf ſeinem Silberwege an verſchie-

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/162>, abgerufen am 21.11.2024.