was Theoretisches oder Praktisches, was, wenn es sich anders auszeichnet, nicht durch Zer- rüttung und Leidenschaft empfangen und ge- boren wäre -- Nur immerwährend kann die- ser Braus und Saus nicht seyn und bleiben. Die Wellen müssen sich legen und die Ver- nunft muss endlich obsiegen -- So ging es bei der ersten Revolution, und so muss es bei einer jeden andern gehen, wenn sie anders diesen Namen verdienen soll. Diese Lobrede auf Eva, welche ihr von wegen der Vernunft- Revolution so wohl gebührt, würde vielleicht zu einer theologischen, juristischen, medi- cinischen oder philosophischen Disputation, oder zu einem Aufsatze für irgend ein zeit- verkürzendes Journal, hinreichende Gelegen- heit an Hand und Kopf geben, wenn man nur wüsste, wie man den ungebetenen Gast von Assistenzräthin, die Schlange, aus dem Spiel bringen könnte. -- Mit diesem Eheteu- fel ist leider! nichts anzufangen -- Kurz und gut, sagt der gläubige Thomas Payne, ich bin dem ganzen Teufel von Monarchie feind. -- Da es aber, mit Herrn Payne's Erlaubniss,
was Theoretisches oder Praktisches, was, wenn es sich anders auszeichnet, nicht durch Zer- rüttung und Leidenschaft empfangen und ge- boren wäre — Nur immerwährend kann die- ser Braus und Saus nicht seyn und bleiben. Die Wellen müssen sich legen und die Ver- nunft muſs endlich obsiegen — So ging es bei der ersten Revolution, und so muſs es bei einer jeden andern gehen, wenn sie anders diesen Namen verdienen soll. Diese Lobrede auf Eva, welche ihr von wegen der Vernunft- Revolution so wohl gebührt, würde vielleicht zu einer theologischen, juristischen, medi- cinischen oder philosophischen Disputation, oder zu einem Aufsatze für irgend ein zeit- verkürzendes Journal, hinreichende Gelegen- heit an Hand und Kopf geben, wenn man nur wüſste, wie man den ungebetenen Gast von Assistenzräthin, die Schlange, aus dem Spiel bringen könnte. — Mit diesem Eheteu- fel ist leider! nichts anzufangen — Kurz und gut, sagt der gläubige Thomas Payne, ich bin dem ganzen Teufel von Monarchie feind. — Da es aber, mit Herrn Payne’s Erlaubniſs,
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was Theoretisches oder Praktisches, was, wenn
es sich anders auszeichnet, nicht durch Zer-
rüttung und Leidenschaft empfangen und ge-
boren wäre — Nur immerwährend kann die-
ser Braus und Saus nicht seyn und bleiben.
Die Wellen müssen sich legen und die Ver-
nunft muſs endlich obsiegen — So ging es
bei der ersten Revolution, und so muſs es bei
einer jeden andern gehen, wenn sie anders
diesen Namen verdienen soll. Diese Lobrede
auf Eva, welche ihr von wegen der Vernunft-
Revolution so wohl gebührt, würde vielleicht
zu einer theologischen, juristischen, medi-
cinischen oder philosophischen Disputation,
oder zu einem Aufsatze für irgend ein zeit-
verkürzendes Journal, hinreichende Gelegen-
heit an Hand und Kopf geben, wenn man
nur wüſste, wie man den ungebetenen Gast
von Assistenzräthin, die Schlange, aus dem
Spiel bringen könnte. — Mit diesem Eheteu-
fel ist leider! nichts anzufangen — Kurz und
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dem ganzen Teufel von Monarchie feind. —
Da es aber, mit Herrn Payne’s Erlaubniſs,
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/39>, abgerufen am 24.11.2024.
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