Educations- und Lehranstalten, und erlaubt ihr, an der Erziehung und dem Unterrichte, so wie er hier gelehrt und gelernt wird, Theil zu nehmen, ohne euch von der Furcht vor nachtheiligen Folgen abwendig machen zu las- sen. Prüft jene hämischen Alltagszweifel: es wird Anstoss, Aufsehen, Ärgerniss geben, es wird nachtheilige Folgen haben; -- prüft, und ihr selbst werdet sie unentscheidend finden. Man kann sich vor der Furcht, und auch vor der Hülfe fürchten. Soll eine verwerfliche Einrichtung der Dinge, und wenn sie tausend mahl tausend Jahre gewährt hätte, auch bei dem unbehaglichen Gefühl des Nachtheiligen, bei der gewissen Aussicht einer besseren Zu- kunft, darum noch ungestört fortdauern, weil ihre Abänderung mit Schwierigkeiten, vielleicht mit anscheinend bedenklichen Folgen, verknüpft seyn kann? Wäre je in der Welt etwas Grosses unternommen worden, wenn wir das Für und Wider so ängstlich abgewogen hät- ten? Wäre der Mensch da, wo er gegenwär- tig ist, hätte er je so merkliche Fortschritte gethan, wenn er, nach der Weise des Ele-
Educations- und Lehranstalten, und erlaubt ihr, an der Erziehung und dem Unterrichte, so wie er hier gelehrt und gelernt wird, Theil zu nehmen, ohne euch von der Furcht vor nachtheiligen Folgen abwendig machen zu las- sen. Prüft jene hämischen Alltagszweifel: es wird Anstoſs, Aufsehen, Ärgerniſs geben, es wird nachtheilige Folgen haben; — prüft, und ihr selbst werdet sie unentscheidend finden. Man kann sich vor der Furcht, und auch vor der Hülfe fürchten. Soll eine verwerfliche Einrichtung der Dinge, und wenn sie tausend mahl tausend Jahre gewährt hätte, auch bei dem unbehaglichen Gefühl des Nachtheiligen, bei der gewissen Aussicht einer besseren Zu- kunft, darum noch ungestört fortdauern, weil ihre Abänderung mit Schwierigkeiten, vielleicht mit anscheinend bedenklichen Folgen, verknüpft seyn kann? Wäre je in der Welt etwas Groſses unternommen worden, wenn wir das Für und Wider so ängstlich abgewogen hät- ten? Wäre der Mensch da, wo er gegenwär- tig ist, hätte er je so merkliche Fortschritte gethan, wenn er, nach der Weise des Ele-
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Educations- und Lehranstalten, und erlaubt
ihr, an der Erziehung und dem Unterrichte,
so wie er hier gelehrt und gelernt wird, Theil
zu nehmen, ohne euch von der Furcht vor
nachtheiligen Folgen abwendig machen zu las-
sen. Prüft jene hämischen Alltagszweifel: es
wird Anstoſs, Aufsehen, Ärgerniſs geben, es
wird nachtheilige Folgen haben; — prüft, und
ihr selbst werdet sie unentscheidend finden.
Man kann sich vor der Furcht, und auch vor
der Hülfe fürchten. Soll eine verwerfliche
Einrichtung der Dinge, und wenn sie tausend
mahl tausend Jahre gewährt hätte, auch bei
dem unbehaglichen Gefühl des Nachtheiligen,
bei der gewissen Aussicht einer besseren Zu-
kunft, darum noch ungestört fortdauern, weil
ihre Abänderung mit Schwierigkeiten, vielleicht
mit anscheinend bedenklichen Folgen, verknüpft
seyn kann? Wäre je in der Welt etwas
Groſses unternommen worden, wenn wir das
Für und Wider so ängstlich abgewogen hät-
ten? Wäre der Mensch da, wo er gegenwär-
tig ist, hätte er je so merkliche Fortschritte
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/242>, abgerufen am 25.11.2024.
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