ihrer Jugend erinnern, wo sie Ein Herz und Eine Seele waren: wie weit herrlicher wird es seyn, wenn das andere Geschlecht sich wieder zu dem unsrigen verhält, wie Eva zu Adam, und nicht wie Ew. Excellenz zu Num. 30! -- Lasst uns dies Werk der Zeit über- lassen, die bisweilen aus unbegreiflicher Güte Combinationen zusammen bringt, auf welche, nach dem gewöhnlichen Laufe der Dinge, we- der zu rechnen, noch Jagd zu machen war -- Lasst uns auf den Zeitpunkt uns freuen, wo der Tag der Erlösung für das schöne Ge- schlecht anbrechen wird, wenn man Men- schen, die zu gleichen Rechten berufen sind, nicht mehr in der Ausübung derselben behin- dert -- und wenn man das, was so augen- scheinlich gleich ist, nicht so willkührlich unterscheidet. -- Ich würd' ein Frauenknecht in bester Form seyn, wenn ich behaupten wollte, dass diese goldene Zeit vom Himmel fallen werde. Verdienst und Würdigkeit sind die Bedingungen menschlicher Glückseligkeit, und der Mensch, sein eigener Bildner, kann aus dem Marmorwürfel, den die Natur ihm
ihrer Jugend erinnern, wo sie Ein Herz und Eine Seele waren: wie weit herrlicher wird es seyn, wenn das andere Geschlecht sich wieder zu dem unsrigen verhält, wie Eva zu Adam, und nicht wie Ew. Excellenz zu Num. 30! — Laſst uns dies Werk der Zeit über- lassen, die bisweilen aus unbegreiflicher Güte Combinationen zusammen bringt, auf welche, nach dem gewöhnlichen Laufe der Dinge, we- der zu rechnen, noch Jagd zu machen war — Laſst uns auf den Zeitpunkt uns freuen, wo der Tag der Erlösung für das schöne Ge- schlecht anbrechen wird, wenn man Men- schen, die zu gleichen Rechten berufen sind, nicht mehr in der Ausübung derselben behin- dert — und wenn man das, was so augen- scheinlich gleich ist, nicht so willkührlich unterscheidet. — Ich würd’ ein Frauenknecht in bester Form seyn, wenn ich behaupten wollte, daſs diese goldene Zeit vom Himmel fallen werde. Verdienst und Würdigkeit sind die Bedingungen menschlicher Glückseligkeit, und der Mensch, sein eigener Bildner, kann aus dem Marmorwürfel, den die Natur ihm
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[15/0023]
ihrer Jugend erinnern, wo sie Ein Herz und
Eine Seele waren: wie weit herrlicher wird
es seyn, wenn das andere Geschlecht sich
wieder zu dem unsrigen verhält, wie Eva zu
Adam, und nicht wie Ew. Excellenz zu Num.
30! — Laſst uns dies Werk der Zeit über-
lassen, die bisweilen aus unbegreiflicher Güte
Combinationen zusammen bringt, auf welche,
nach dem gewöhnlichen Laufe der Dinge, we-
der zu rechnen, noch Jagd zu machen war —
Laſst uns auf den Zeitpunkt uns freuen, wo
der Tag der Erlösung für das schöne Ge-
schlecht anbrechen wird, wenn man Men-
schen, die zu gleichen Rechten berufen sind,
nicht mehr in der Ausübung derselben behin-
dert — und wenn man das, was so augen-
scheinlich gleich ist, nicht so willkührlich
unterscheidet. — Ich würd’ ein Frauenknecht
in bester Form seyn, wenn ich behaupten
wollte, daſs diese goldene Zeit vom Himmel
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/23>, abgerufen am 24.11.2024.
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