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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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ten ihm den Mund stopfen, die Vernunft und
den Willen desselben einschränken und miss-
leiten, damit es nicht Gerechtigkeit begehre --
Eine besondere Art, mit Geschenken das
Recht zu beugen, eine Wechselschuld nicht
zu bezahlen, allein dem Wechsel-Gläubiger
ein Geschenk zu machen, das jene Schuld
überwiegt! -- Dergleichen Männer bemühen
sich ausserordentlich, sich ihren Weibern von
der besten Seite zu zeigen; und da sie wohl
einsehen, wie sehr weit sie von ihren Wei-
bern in allem zurückgelassen werden: so le-
gen sie ein ausserordentliches Gewicht auf ih-
ren Staatsberuf, und rechnen sich die Amtsge-
schäfte äusserst hoch an, um sich bei ihren
Weibern in Achtung zu erhalten. -- Das arme
Geschlecht! wie sehr es doch durch blauen
Dunst hingehalten wird --! Man erzählt
von einem Türkischen Gesandten, er habe auf
die Frage: wie ihm das Frauenzimmer in ***
gefalle; geantwortet: ich bin kein Kenner von
Mahlerei -- Ist nicht jeder Beamte im Staa-
te geschminkt? -- Man nehme ihm das Weiss
und Roth, das der Staat ihm Ehrenhalber

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ten ihm den Mund stopfen, die Vernunft und
den Willen desselben einschränken und miſs-
leiten, damit es nicht Gerechtigkeit begehre —
Eine besondere Art, mit Geschenken das
Recht zu beugen, eine Wechselschuld nicht
zu bezahlen, allein dem Wechsel-Gläubiger
ein Geschenk zu machen, das jene Schuld
überwiegt! — Dergleichen Männer bemühen
sich auſserordentlich, sich ihren Weibern von
der besten Seite zu zeigen; und da sie wohl
einsehen, wie sehr weit sie von ihren Wei-
bern in allem zurückgelassen werden: so le-
gen sie ein auſserordentliches Gewicht auf ih-
ren Staatsberuf, und rechnen sich die Amtsge-
schäfte äuſserst hoch an, um sich bei ihren
Weibern in Achtung zu erhalten. — Das arme
Geschlecht! wie sehr es doch durch blauen
Dunst hingehalten wird —! Man erzählt
von einem Türkischen Gesandten, er habe auf
die Frage: wie ihm das Frauenzimmer in ***
gefalle; geantwortet: ich bin kein Kenner von
Mahlerei — Ist nicht jeder Beamte im Staa-
te geschminkt? — Man nehme ihm das Weiſs
und Roth, das der Staat ihm Ehrenhalber

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[165/0173] ten ihm den Mund stopfen, die Vernunft und den Willen desselben einschränken und miſs- leiten, damit es nicht Gerechtigkeit begehre — Eine besondere Art, mit Geschenken das Recht zu beugen, eine Wechselschuld nicht zu bezahlen, allein dem Wechsel-Gläubiger ein Geschenk zu machen, das jene Schuld überwiegt! — Dergleichen Männer bemühen sich auſserordentlich, sich ihren Weibern von der besten Seite zu zeigen; und da sie wohl einsehen, wie sehr weit sie von ihren Wei- bern in allem zurückgelassen werden: so le- gen sie ein auſserordentliches Gewicht auf ih- ren Staatsberuf, und rechnen sich die Amtsge- schäfte äuſserst hoch an, um sich bei ihren Weibern in Achtung zu erhalten. — Das arme Geschlecht! wie sehr es doch durch blauen Dunst hingehalten wird —! Man erzählt von einem Türkischen Gesandten, er habe auf die Frage: wie ihm das Frauenzimmer in *** gefalle; geantwortet: ich bin kein Kenner von Mahlerei — Ist nicht jeder Beamte im Staa- te geschminkt? — Man nehme ihm das Weiſs und Roth, das der Staat ihm Ehrenhalber L 3

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/173>, abgerufen am 25.11.2024.