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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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kommen dir dann, und deinem
künftigen Weibe entgegen, ich, mei-
ne Mutter, dein Sohn! und lehren
dich in der Stadt Gottes die Häu-
ser kennen. Halleluja! Hallelujah!
Amen!
--

Erfüllt! Aber, Mine, ich habe nur den
Einzigen! Kann nur einen Einzigen haben!
Nimm ihn hin! Gott, dein Wille ist gesche-
hen! --

Ich habe geendiget! Mein schriftlicher
Lebenslauf ist zum Ende! auch ich bin es!
Ich bin auch zu Ende! mein Weib zu Ende!
Alles! Amen! Amen!

Ich kann nicht weiter! -- So gern ich
meinem Leopold parentirte. Es ist spät! --
Spät oder früh! ich schlafe keine Minute
diese Nacht! --

Des Abens um eilf --

Da ich heute den Tag, des Morgens um
sechs Uhr, lese, was ich ehegestern, des
Abends um eilf Uhr, geschrieben, find ich
schon der Parentation Anfang. Der liebe
Junge! so gern wolt er ins Buch! Komm
herein! du Gesegneter des Herrn, warum

sie-

kommen dir dann, und deinem
kuͤnftigen Weibe entgegen, ich, mei-
ne Mutter, dein Sohn! und lehren
dich in der Stadt Gottes die Haͤu-
ſer kennen. Halleluja! Hallelujah!
Amen!

Erfuͤllt! Aber, Mine, ich habe nur den
Einzigen! Kann nur einen Einzigen haben!
Nimm ihn hin! Gott, dein Wille iſt geſche-
hen! —

Ich habe geendiget! Mein ſchriftlicher
Lebenslauf iſt zum Ende! auch ich bin es!
Ich bin auch zu Ende! mein Weib zu Ende!
Alles! Amen! Amen!

Ich kann nicht weiter! — So gern ich
meinem Leopold parentirte. Es iſt ſpaͤt! —
Spaͤt oder fruͤh! ich ſchlafe keine Minute
dieſe Nacht! —

Des Abens um eilf —

Da ich heute den Tag, des Morgens um
ſechs Uhr, leſe, was ich ehegeſtern, des
Abends um eilf Uhr, geſchrieben, find ich
ſchon der Parentation Anfang. Der liebe
Junge! ſo gern wolt er ins Buch! Komm
herein! du Geſegneter des Herrn, warum

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[605/0613] kommen dir dann, und deinem kuͤnftigen Weibe entgegen, ich, mei- ne Mutter, dein Sohn! und lehren dich in der Stadt Gottes die Haͤu- ſer kennen. Halleluja! Hallelujah! Amen! — Erfuͤllt! Aber, Mine, ich habe nur den Einzigen! Kann nur einen Einzigen haben! Nimm ihn hin! Gott, dein Wille iſt geſche- hen! — Ich habe geendiget! Mein ſchriftlicher Lebenslauf iſt zum Ende! auch ich bin es! Ich bin auch zu Ende! mein Weib zu Ende! Alles! Amen! Amen! Ich kann nicht weiter! — So gern ich meinem Leopold parentirte. Es iſt ſpaͤt! — Spaͤt oder fruͤh! ich ſchlafe keine Minute dieſe Nacht! — Des Abens um eilf — Da ich heute den Tag, des Morgens um ſechs Uhr, leſe, was ich ehegeſtern, des Abends um eilf Uhr, geſchrieben, find ich ſchon der Parentation Anfang. Der liebe Junge! ſo gern wolt er ins Buch! Komm herein! du Geſegneter des Herrn, warum ſie-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/613>, abgerufen am 25.11.2024.