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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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froh, daß ich da war! Geschäfte sind dem
Menschen nach unserm Weltlauf so nöthig,
als das tägliche Brod. Ich kann nicht sa-
gen, daß ich Minen drüber vergaß; allein
Handlungen sind der Einbildung so entgegen,
wie Waßer dem Feuer! --

Gallizin, der mich bis zum Hauptmann
gebracht, (Er war so gut zu sagen, ich allein
hätt es gethan) übergab das Commando dem
Romanzow! Auch er verdient einen Undank-
sichern Platz in der Geschichte.

Ich stand unter dem braven General
Elmpt bey der Einnahme von Jaßi.

Was werth zu sehen war, hab ich gesehen.
Was ist doch Paris und Rom, und die schön-
ste Schweizergegend gegen diesen Schauplatz?
Ich sahe mehr, als was alle Künstler zeigen
können; ich sah den großen Sieg, da das tür-
kische Lager erobert ward! -- Möchten sie
doch das heilige Grab verlassen, wie ihre Zel-
ter! Da sah ich den Prinzen Wilhelm von
Braunschweig
siegen! warum nicht sterben?
Was will eine Civilkrankheit von Helden? --
Wie mir sein Tod nahe gieng, blos weil es
ein Betttod war! Kein Prinz solte einen
Civiltod sterben! --

Ich

froh, daß ich da war! Geſchaͤfte ſind dem
Menſchen nach unſerm Weltlauf ſo noͤthig,
als das taͤgliche Brod. Ich kann nicht ſa-
gen, daß ich Minen druͤber vergaß; allein
Handlungen ſind der Einbildung ſo entgegen,
wie Waßer dem Feuer! —

Gallizin, der mich bis zum Hauptmann
gebracht, (Er war ſo gut zu ſagen, ich allein
haͤtt es gethan) uͤbergab das Commando dem
Romanzow! Auch er verdient einen Undank-
ſichern Platz in der Geſchichte.

Ich ſtand unter dem braven General
Elmpt bey der Einnahme von Jaßi.

Was werth zu ſehen war, hab ich geſehen.
Was iſt doch Paris und Rom, und die ſchoͤn-
ſte Schweizergegend gegen dieſen Schauplatz?
Ich ſahe mehr, als was alle Kuͤnſtler zeigen
koͤnnen; ich ſah den großen Sieg, da das tuͤr-
kiſche Lager erobert ward! — Moͤchten ſie
doch das heilige Grab verlaſſen, wie ihre Zel-
ter! Da ſah ich den Prinzen Wilhelm von
Braunſchweig
ſiegen! warum nicht ſterben?
Was will eine Civilkrankheit von Helden? —
Wie mir ſein Tod nahe gieng, blos weil es
ein Betttod war! Kein Prinz ſolte einen
Civiltod ſterben! —

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[344/0350] froh, daß ich da war! Geſchaͤfte ſind dem Menſchen nach unſerm Weltlauf ſo noͤthig, als das taͤgliche Brod. Ich kann nicht ſa- gen, daß ich Minen druͤber vergaß; allein Handlungen ſind der Einbildung ſo entgegen, wie Waßer dem Feuer! — Gallizin, der mich bis zum Hauptmann gebracht, (Er war ſo gut zu ſagen, ich allein haͤtt es gethan) uͤbergab das Commando dem Romanzow! Auch er verdient einen Undank- ſichern Platz in der Geſchichte. Ich ſtand unter dem braven General Elmpt bey der Einnahme von Jaßi. Was werth zu ſehen war, hab ich geſehen. Was iſt doch Paris und Rom, und die ſchoͤn- ſte Schweizergegend gegen dieſen Schauplatz? Ich ſahe mehr, als was alle Kuͤnſtler zeigen koͤnnen; ich ſah den großen Sieg, da das tuͤr- kiſche Lager erobert ward! — Moͤchten ſie doch das heilige Grab verlaſſen, wie ihre Zel- ter! Da ſah ich den Prinzen Wilhelm von Braunſchweig ſiegen! warum nicht ſterben? Was will eine Civilkrankheit von Helden? — Wie mir ſein Tod nahe gieng, blos weil es ein Betttod war! Kein Prinz ſolte einen Civiltod ſterben! — Ich

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/350>, abgerufen am 25.11.2024.