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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Möchte wissen, was Ew. Wohlehrwürden
von Preussen und den Sperlingen denken,
von denen doch ein Paar im Kasten Noah
gewesen --?

Ha der Betrüger! Lieschen ist so schul-
dig nicht, als ich glaubte Er hat sich durch
keinen Schrey abschrecken laßen, wie andere
wohlgezogene Gemüther! -- Hat ihr ein
seines Briefchen von seiner Mutter gezeiget,
die gar höchlich froh über solch eine Schwie-
gertochter gethan! Mich hat der Bösewicht,
mit Verlaub zu melden, einen Cosacken ge-
nannt. Möchte wissen, ob so etwas nicht
zu bestrafen? Fürchte nur, daß nicht ohne
Stempelpapier abkommen würde. Hat ei-
nen Nickel verkleidet, der als seiner Mutter-
schwester, Lieschen gar lieblich begrüsset, und
nun ist Mutter, und Mutterschwester nicht
zu sehen, nicht zu hören. Glaub auch, daß
der Bösewicht, der still wie ein toller Hund
hinschlendert, sich unsichtbar machen werde.
Mich einen Cosacken? Möchte nicht einmal
ein Katolik seyn, wenn Pabst werden könnte,
so doch ein gutes Stück Brod ist -- Hab
es meinem zweyten Herrn erzählt, wundert
sich darob, daß alles so wie aus einem Buch
genommen wäre. Hab es von Lieschen, die

es

Moͤchte wiſſen, was Ew. Wohlehrwuͤrden
von Preuſſen und den Sperlingen denken,
von denen doch ein Paar im Kaſten Noah
geweſen —?

Ha der Betruͤger! Lieschen iſt ſo ſchul-
dig nicht, als ich glaubte Er hat ſich durch
keinen Schrey abſchrecken laßen, wie andere
wohlgezogene Gemuͤther! — Hat ihr ein
ſeines Briefchen von ſeiner Mutter gezeiget,
die gar hoͤchlich froh uͤber ſolch eine Schwie-
gertochter gethan! Mich hat der Boͤſewicht,
mit Verlaub zu melden, einen Coſacken ge-
nannt. Moͤchte wiſſen, ob ſo etwas nicht
zu beſtrafen? Fuͤrchte nur, daß nicht ohne
Stempelpapier abkommen wuͤrde. Hat ei-
nen Nickel verkleidet, der als ſeiner Mutter-
ſchweſter, Lieschen gar lieblich begruͤſſet, und
nun iſt Mutter, und Mutterſchweſter nicht
zu ſehen, nicht zu hoͤren. Glaub auch, daß
der Boͤſewicht, der ſtill wie ein toller Hund
hinſchlendert, ſich unſichtbar machen werde.
Mich einen Coſacken? Moͤchte nicht einmal
ein Katolik ſeyn, wenn Pabſt werden koͤnnte,
ſo doch ein gutes Stuͤck Brod iſt — Hab
es meinem zweyten Herrn erzaͤhlt, wundert
ſich darob, daß alles ſo wie aus einem Buch
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[299/0305] Moͤchte wiſſen, was Ew. Wohlehrwuͤrden von Preuſſen und den Sperlingen denken, von denen doch ein Paar im Kaſten Noah geweſen —? Ha der Betruͤger! Lieschen iſt ſo ſchul- dig nicht, als ich glaubte Er hat ſich durch keinen Schrey abſchrecken laßen, wie andere wohlgezogene Gemuͤther! — Hat ihr ein ſeines Briefchen von ſeiner Mutter gezeiget, die gar hoͤchlich froh uͤber ſolch eine Schwie- gertochter gethan! Mich hat der Boͤſewicht, mit Verlaub zu melden, einen Coſacken ge- nannt. Moͤchte wiſſen, ob ſo etwas nicht zu beſtrafen? Fuͤrchte nur, daß nicht ohne Stempelpapier abkommen wuͤrde. Hat ei- nen Nickel verkleidet, der als ſeiner Mutter- ſchweſter, Lieschen gar lieblich begruͤſſet, und nun iſt Mutter, und Mutterſchweſter nicht zu ſehen, nicht zu hoͤren. Glaub auch, daß der Boͤſewicht, der ſtill wie ein toller Hund hinſchlendert, ſich unſichtbar machen werde. Mich einen Coſacken? Moͤchte nicht einmal ein Katolik ſeyn, wenn Pabſt werden koͤnnte, ſo doch ein gutes Stuͤck Brod iſt — Hab es meinem zweyten Herrn erzaͤhlt, wundert ſich darob, daß alles ſo wie aus einem Buch genommen waͤre. Hab es von Lieschen, die es

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/305>, abgerufen am 22.11.2024.