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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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ziehung auf Curland, nur nicht in Rücksicht
auf mich, wenn ich den Abraham vorstelle.
Willst du zur rechten, so will ich zur linken,
willst du zur Linken, so ich zur Rechten, kön-
ne zwischen dem Herrn v. G -- und mir nicht
statt finden, wenn von der lautern Milch un-
serer Religion die Rede ist. Zwar will ich
nicht richten! Allein man muß doch hier,
wie überall, auf einen Ausgang denken. Die
Pluralität selbst, wenn ich dem Herrn v. G --,
diesem Naturmanne, einen Gefallen thun
wolte, es drauf auszusetzen, würde für mich
entscheiden. Zwar ist die Religion nicht mehr
so ganz die Religion Christi, sondern die christ-
liche Religion; allein wenn gleich das Para-
dies verlohren gegangen; so giebts doch noch
ein Reich der Gnaden, und eines der Herr-
lichkeit in der christlichen Kirche.

Die Pfändungen, welche testantibus actis
Vol.
1. vorfielen, waren, wie aus allem die-
sem zu ersehen, lauter Religionskriege.

Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre
weniger einen Tag entgegen gesehen, was konnt'
er anders, als ein Glaubensbekenntnis in sich
halten, das, wenn es gleich nicht aus Augs-
purg, wie der Conversus, war, jedoch mit
dem Versprechen begleitet ward, nicht von

Reli-

ziehung auf Curland, nur nicht in Ruͤckſicht
auf mich, wenn ich den Abraham vorſtelle.
Willſt du zur rechten, ſo will ich zur linken,
willſt du zur Linken, ſo ich zur Rechten, koͤn-
ne zwiſchen dem Herrn v. G — und mir nicht
ſtatt finden, wenn von der lautern Milch un-
ſerer Religion die Rede iſt. Zwar will ich
nicht richten! Allein man muß doch hier,
wie uͤberall, auf einen Ausgang denken. Die
Pluralitaͤt ſelbſt, wenn ich dem Herrn v. G —,
dieſem Naturmanne, einen Gefallen thun
wolte, es drauf auszuſetzen, wuͤrde fuͤr mich
entſcheiden. Zwar iſt die Religion nicht mehr
ſo ganz die Religion Chriſti, ſondern die chriſt-
liche Religion; allein wenn gleich das Para-
dies verlohren gegangen; ſo giebts doch noch
ein Reich der Gnaden, und eines der Herr-
lichkeit in der chriſtlichen Kirche.

Die Pfaͤndungen, welche teſtantibus actis
Vol.
1. vorfielen, waren, wie aus allem die-
ſem zu erſehen, lauter Religionskriege.

Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre
weniger einen Tag entgegen geſehen, was konnt’
er anders, als ein Glaubensbekenntnis in ſich
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[198/0204] ziehung auf Curland, nur nicht in Ruͤckſicht auf mich, wenn ich den Abraham vorſtelle. Willſt du zur rechten, ſo will ich zur linken, willſt du zur Linken, ſo ich zur Rechten, koͤn- ne zwiſchen dem Herrn v. G — und mir nicht ſtatt finden, wenn von der lautern Milch un- ſerer Religion die Rede iſt. Zwar will ich nicht richten! Allein man muß doch hier, wie uͤberall, auf einen Ausgang denken. Die Pluralitaͤt ſelbſt, wenn ich dem Herrn v. G —, dieſem Naturmanne, einen Gefallen thun wolte, es drauf auszuſetzen, wuͤrde fuͤr mich entſcheiden. Zwar iſt die Religion nicht mehr ſo ganz die Religion Chriſti, ſondern die chriſt- liche Religion; allein wenn gleich das Para- dies verlohren gegangen; ſo giebts doch noch ein Reich der Gnaden, und eines der Herr- lichkeit in der chriſtlichen Kirche. Die Pfaͤndungen, welche teſtantibus actis Vol. 1. vorfielen, waren, wie aus allem die- ſem zu erſehen, lauter Religionskriege. Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre weniger einen Tag entgegen geſehen, was konnt’ er anders, als ein Glaubensbekenntnis in ſich halten, das, wenn es gleich nicht aus Augs- purg, wie der Converſus, war, jedoch mit dem Verſprechen begleitet ward, nicht von Reli-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/204>, abgerufen am 24.11.2024.