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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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stuhl Gottes verklagt! -- fürs Urtel war mir
nicht bange. Eine Selige ist sie wahrlich!

Der Vikarius hielt ihr eine Rede über die
Worte, Matthäi im fünften Capitel der achte
Vers: Selig sind die reines Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen!

Eine Stelle aus dieser Rede:

Unsere Glaubensschwester führte ein ver-
borgenes Leben in Gott. Man sahe an ihr
die Worte erfüllt: Laß dir an meiner Gnade
gnügen: denn meine Kraft ist in den Schwa-
chen mächtig. Die Trübsal hatte in ihr ge-
würkt Geduld, die Geduld Erfahrung, die
Erfahrung Hofnung, und diese läßt nicht zu
Schanden werden. Ihre Seele war genesen,
da sie aus meinen Händen das Mahl des
Herrn empfieng! Gott war mit ihr! --
Wahrlich, Freunde! diese Gegend hat eine
Beterin, eine himmlischgesinnte! eine Gott-
verlobte! verlohren -- --

Vor der Rede ward gesungen:
Wenn Gott von allem Bösen!
Die Pastorin schreibt, daß sie den zweyten
Vers dieses Liedes auch mit heiligem Schauer
gesungen. Nicht mit Bangigkeit, wie beym
Herumtragen bey N. 5. Sie wird den Sarg-

deckel
H 4

ſtuhl Gottes verklagt! — fuͤrs Urtel war mir
nicht bange. Eine Selige iſt ſie wahrlich!

Der Vikarius hielt ihr eine Rede uͤber die
Worte, Matthaͤi im fuͤnften Capitel der achte
Vers: Selig ſind die reines Herzens ſind;
denn ſie werden Gott ſchauen!

Eine Stelle aus dieſer Rede:

Unſere Glaubensſchweſter fuͤhrte ein ver-
borgenes Leben in Gott. Man ſahe an ihr
die Worte erfuͤllt: Laß dir an meiner Gnade
gnuͤgen: denn meine Kraft iſt in den Schwa-
chen maͤchtig. Die Truͤbſal hatte in ihr ge-
wuͤrkt Geduld, die Geduld Erfahrung, die
Erfahrung Hofnung, und dieſe laͤßt nicht zu
Schanden werden. Ihre Seele war geneſen,
da ſie aus meinen Haͤnden das Mahl des
Herrn empfieng! Gott war mit ihr! —
Wahrlich, Freunde! dieſe Gegend hat eine
Beterin, eine himmliſchgeſinnte! eine Gott-
verlobte! verlohren — —

Vor der Rede ward geſungen:
Wenn Gott von allem Boͤſen!
Die Paſtorin ſchreibt, daß ſie den zweyten
Vers dieſes Liedes auch mit heiligem Schauer
geſungen. Nicht mit Bangigkeit, wie beym
Herumtragen bey N. 5. Sie wird den Sarg-

deckel
H 4
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[119/0125] ſtuhl Gottes verklagt! — fuͤrs Urtel war mir nicht bange. Eine Selige iſt ſie wahrlich! Der Vikarius hielt ihr eine Rede uͤber die Worte, Matthaͤi im fuͤnften Capitel der achte Vers: Selig ſind die reines Herzens ſind; denn ſie werden Gott ſchauen! Eine Stelle aus dieſer Rede: Unſere Glaubensſchweſter fuͤhrte ein ver- borgenes Leben in Gott. Man ſahe an ihr die Worte erfuͤllt: Laß dir an meiner Gnade gnuͤgen: denn meine Kraft iſt in den Schwa- chen maͤchtig. Die Truͤbſal hatte in ihr ge- wuͤrkt Geduld, die Geduld Erfahrung, die Erfahrung Hofnung, und dieſe laͤßt nicht zu Schanden werden. Ihre Seele war geneſen, da ſie aus meinen Haͤnden das Mahl des Herrn empfieng! Gott war mit ihr! — Wahrlich, Freunde! dieſe Gegend hat eine Beterin, eine himmliſchgeſinnte! eine Gott- verlobte! verlohren — — Vor der Rede ward geſungen: Wenn Gott von allem Boͤſen! Die Paſtorin ſchreibt, daß ſie den zweyten Vers dieſes Liedes auch mit heiligem Schauer geſungen. Nicht mit Bangigkeit, wie beym Herumtragen bey N. 5. Sie wird den Sarg- deckel H 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/125>, abgerufen am 24.11.2024.