Mache mir, geliebtester Sohn, die Freude, daß ich von dir im Himmel höre und bey dem: gehe ein zu deines Herrn Freude! ich, als des Triumphators Mutter, mit tri- umphiren und jubiliren könne in Ewigkeit. Gern werd' ich dich dort in Pontificalibus se- hen, das heißt, nicht in Mantel und Kragen, sondern als himmlischer Superintendent. Ohne dir den Tod zu wünschen, wenn du hier zu leben Lust hast, stell dir vor, wie es dich selbst ergetzen wird, wenn der und die kommt, dieser und jene, und dir dankt, daß du das glimmende Tocht angefacht, daß du es befe- stiget, daß du es gegründet hast! Da wirst du manche That empor geschoßen finden, die du aus einem Wortkern gezogen hast! -- O! der unnennbaren Wonne! -- Ist dies schon so schön in der Prophezeyung, was wird die Erfüllung seyn! Guter Oberhirte,
giebst du schon so viel auf Erden; ey was will im Himmel werden! --
Du weißt, mein Lieber, wie ich zuweilen mich von Grund aus, recht von Herzen freuen kann in dem biblischen Sinn: freuet euch in dem Herrn, und abermahl sag' ich euch, freuet euch! Dein Vater pflegte zu sagen: bey der rechten Freude sind alle Fenster beym Men-
schen
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Mache mir, geliebteſter Sohn, die Freude, daß ich von dir im Himmel hoͤre und bey dem: gehe ein zu deines Herrn Freude! ich, als des Triumphators Mutter, mit tri- umphiren und jubiliren koͤnne in Ewigkeit. Gern werd’ ich dich dort in Pontificalibus ſe- hen, das heißt, nicht in Mantel und Kragen, ſondern als himmliſcher Superintendent. Ohne dir den Tod zu wuͤnſchen, wenn du hier zu leben Luſt haſt, ſtell dir vor, wie es dich ſelbſt ergetzen wird, wenn der und die kommt, dieſer und jene, und dir dankt, daß du das glimmende Tocht angefacht, daß du es befe- ſtiget, daß du es gegruͤndet haſt! Da wirſt du manche That empor geſchoßen finden, die du aus einem Wortkern gezogen haſt! — O! der unnennbaren Wonne! — Iſt dies ſchon ſo ſchoͤn in der Prophezeyung, was wird die Erfuͤllung ſeyn! Guter Oberhirte,
giebſt du ſchon ſo viel auf Erden; ey was will im Himmel werden! —
Du weißt, mein Lieber, wie ich zuweilen mich von Grund aus, recht von Herzen freuen kann in dem bibliſchen Sinn: freuet euch in dem Herrn, und abermahl ſag’ ich euch, freuet euch! Dein Vater pflegte zu ſagen: bey der rechten Freude ſind alle Fenſter beym Men-
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Mache mir, geliebteſter Sohn, die Freude,
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dem: gehe ein zu deines Herrn Freude!
ich, als des Triumphators Mutter, mit tri-
umphiren und jubiliren koͤnne in Ewigkeit.
Gern werd’ ich dich dort in Pontificalibus ſe-
hen, das heißt, nicht in Mantel und Kragen,
ſondern als himmliſcher Superintendent.
Ohne dir den Tod zu wuͤnſchen, wenn du hier
zu leben Luſt haſt, ſtell dir vor, wie es dich
ſelbſt ergetzen wird, wenn der und die kommt,
dieſer und jene, und dir dankt, daß du das
glimmende Tocht angefacht, daß du es befe-
ſtiget, daß du es gegruͤndet haſt! Da wirſt
du manche That empor geſchoßen finden, die
du aus einem Wortkern gezogen haſt! — O!
der unnennbaren Wonne! — Iſt dies ſchon
ſo ſchoͤn in der Prophezeyung, was wird die
Erfuͤllung ſeyn! Guter Oberhirte,
giebſt du ſchon ſo viel auf Erden;
ey was will im Himmel werden! —
Du weißt, mein Lieber, wie ich zuweilen mich
von Grund aus, recht von Herzen freuen
kann in dem bibliſchen Sinn: freuet euch in
dem Herrn, und abermahl ſag’ ich euch, freuet
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/413>, abgerufen am 25.11.2024.
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