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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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Komm, Tod! heute! morgen! Mein
Freund ist mein! ich bin sein! Ich habe Lust
abzuscheiden und bey ihm zu seyn, welches
auch beßer wäre! Amen, ich komme bald,
Amen! Ja komm, Amen! Vater, in deine
Hände befehl ich meinen Geist! --

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Lieber Graf, bis zum Wiedersehen, hier
oder dort!

Von einem Manne, wie der Graf, wer
kann Abschied nehmen? oder beßer, den Ab-
schied mittheilen? Ich nicht.

Der Prediger aus L -- kam, und war so
inniglich froh, mich wieder beßer zu finden,
daß er bey einem Haar mit dem Grafen wie-
der freundschaftlich zerfallen wäre. Der gu-
te Prediger! Er hatte für mich, unter dem
Namen eines Leidenden, aus einer andern
Gemeine, auf der Kanzel gebetet, und eignete
den größten Theil meiner Beßerung dieser
ernstlichen Fürbitte zu. Die ganze Gemeine,
fügt' er hinzu, wuste beym ersten Wort, daß
Sie der Leidende aus einer andern Gemeine
waren. Der junge Ehemann, sagten sie un-
tereinander! deßen Frau wir jüngst begru-
ben! -- --

Ich
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Komm, Tod! heute! morgen! Mein
Freund iſt mein! ich bin ſein! Ich habe Luſt
abzuſcheiden und bey ihm zu ſeyn, welches
auch beßer waͤre! Amen, ich komme bald,
Amen! Ja komm, Amen! Vater, in deine
Haͤnde befehl ich meinen Geiſt! —

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Lieber Graf, bis zum Wiederſehen, hier
oder dort!

Von einem Manne, wie der Graf, wer
kann Abſchied nehmen? oder beßer, den Ab-
ſchied mittheilen? Ich nicht.

Der Prediger aus L — kam, und war ſo
inniglich froh, mich wieder beßer zu finden,
daß er bey einem Haar mit dem Grafen wie-
der freundſchaftlich zerfallen waͤre. Der gu-
te Prediger! Er hatte fuͤr mich, unter dem
Namen eines Leidenden, aus einer andern
Gemeine, auf der Kanzel gebetet, und eignete
den groͤßten Theil meiner Beßerung dieſer
ernſtlichen Fuͤrbitte zu. Die ganze Gemeine,
fuͤgt’ er hinzu, wuſte beym erſten Wort, daß
Sie der Leidende aus einer andern Gemeine
waren. Der junge Ehemann, ſagten ſie un-
tereinander! deßen Frau wir juͤngſt begru-
ben! — —

Ich
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[231/0237] Komm, Tod! heute! morgen! Mein Freund iſt mein! ich bin ſein! Ich habe Luſt abzuſcheiden und bey ihm zu ſeyn, welches auch beßer waͤre! Amen, ich komme bald, Amen! Ja komm, Amen! Vater, in deine Haͤnde befehl ich meinen Geiſt! — † † † † † † Lieber Graf, bis zum Wiederſehen, hier oder dort! Von einem Manne, wie der Graf, wer kann Abſchied nehmen? oder beßer, den Ab- ſchied mittheilen? Ich nicht. Der Prediger aus L — kam, und war ſo inniglich froh, mich wieder beßer zu finden, daß er bey einem Haar mit dem Grafen wie- der freundſchaftlich zerfallen waͤre. Der gu- te Prediger! Er hatte fuͤr mich, unter dem Namen eines Leidenden, aus einer andern Gemeine, auf der Kanzel gebetet, und eignete den groͤßten Theil meiner Beßerung dieſer ernſtlichen Fuͤrbitte zu. Die ganze Gemeine, fuͤgt’ er hinzu, wuſte beym erſten Wort, daß Sie der Leidende aus einer andern Gemeine waren. Der junge Ehemann, ſagten ſie un- tereinander! deßen Frau wir juͤngſt begru- ben! — — Ich P 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/237>, abgerufen am 22.11.2024.