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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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wie die liebe Obrigkeit all zusammen, Göt-
ter der Erden genannt. -- Der liebe Gott
hats nicht verboten, in den Krug zu gehen
und ein Gläschen zu trinken, und Hannchen
herumzudrehen, wenn es nur des Sonntags
ist, nichts dabey versäumt wird, und alles
in Züchten und Ehren bleibt. Pfuy, wer
wolte sich betrinken, um vergnügt zu seyn,
wer sich die Augen verbinden, um desto bes-
ser zu sehen! --

Seht, lieben Freunde, so ist das Leben
eine Mahlzeit. --

Es giebt aber auch bey jeder Mahlzeit
Mancherley und Manches, was unange-
nehm ist. Wo Waizen ist, da schleicht sich
auch Unkraut herein, wie in unsers Herrn
Pfarrers Waizenland. Gott wolle geben, daß
in seiner Gemeine weniger Unkraut sey, als
dies Jahr auf seinem Acker! -- Sonst würden
die liebe Engellein zu jäten kriegen, und es
würden nicht viele in Frieden und Jauchzen
eingeführet werden in die Scheuren -- das
ist auf den Kirchhof, den ich vor des lieben
Gottes Scheure ansehe. --

Wir essen im Schweiß des Angesichts.
Wir essen, was wir sauer verdient haben. --
Ich kann zuweilen das Brod nicht ansehen,

ohne
S s 5

wie die liebe Obrigkeit all zuſammen, Goͤt-
ter der Erden genannt. — Der liebe Gott
hats nicht verboten, in den Krug zu gehen
und ein Glaͤschen zu trinken, und Hannchen
herumzudrehen, wenn es nur des Sonntags
iſt, nichts dabey verſaͤumt wird, und alles
in Zuͤchten und Ehren bleibt. Pfuy, wer
wolte ſich betrinken, um vergnuͤgt zu ſeyn,
wer ſich die Augen verbinden, um deſto beſ-
ſer zu ſehen! —

Seht, lieben Freunde, ſo iſt das Leben
eine Mahlzeit. —

Es giebt aber auch bey jeder Mahlzeit
Mancherley und Manches, was unange-
nehm iſt. Wo Waizen iſt, da ſchleicht ſich
auch Unkraut herein, wie in unſers Herrn
Pfarrers Waizenland. Gott wolle geben, daß
in ſeiner Gemeine weniger Unkraut ſey, als
dies Jahr auf ſeinem Acker! — Sonſt wuͤrden
die liebe Engellein zu jaͤten kriegen, und es
wuͤrden nicht viele in Frieden und Jauchzen
eingefuͤhret werden in die Scheuren — das
iſt auf den Kirchhof, den ich vor des lieben
Gottes Scheure anſehe. —

Wir eſſen im Schweiß des Angeſichts.
Wir eſſen, was wir ſauer verdient haben. —
Ich kann zuweilen das Brod nicht anſehen,

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S s 5
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[649/0663] wie die liebe Obrigkeit all zuſammen, Goͤt- ter der Erden genannt. — Der liebe Gott hats nicht verboten, in den Krug zu gehen und ein Glaͤschen zu trinken, und Hannchen herumzudrehen, wenn es nur des Sonntags iſt, nichts dabey verſaͤumt wird, und alles in Zuͤchten und Ehren bleibt. Pfuy, wer wolte ſich betrinken, um vergnuͤgt zu ſeyn, wer ſich die Augen verbinden, um deſto beſ- ſer zu ſehen! — Seht, lieben Freunde, ſo iſt das Leben eine Mahlzeit. — Es giebt aber auch bey jeder Mahlzeit Mancherley und Manches, was unange- nehm iſt. Wo Waizen iſt, da ſchleicht ſich auch Unkraut herein, wie in unſers Herrn Pfarrers Waizenland. Gott wolle geben, daß in ſeiner Gemeine weniger Unkraut ſey, als dies Jahr auf ſeinem Acker! — Sonſt wuͤrden die liebe Engellein zu jaͤten kriegen, und es wuͤrden nicht viele in Frieden und Jauchzen eingefuͤhret werden in die Scheuren — das iſt auf den Kirchhof, den ich vor des lieben Gottes Scheure anſehe. — Wir eſſen im Schweiß des Angeſichts. Wir eſſen, was wir ſauer verdient haben. — Ich kann zuweilen das Brod nicht anſehen, ohne S s 5

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/663>, abgerufen am 22.11.2024.